(c)  Veronica Taborda Veronica Taborda
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Big in Bombay

von Constanza Macras
Regie & Choreographie: Constanza Macras

Eine Produktion von Constanza Macras/Dorky Park, Schaubühne am Lehniner Platz und spielzeiteuropa – Berliner Festspiele. Koproduktion mit sophiensaele, Schauspielhaus Wien und dem Teatro Communale die Ferrara.

Kill time or it’s dead time. Was bedeutet es, berühmt zu sein? Was treibt Menschen dazu, für die Anerkennung anonymer Massen zu kämpfen, sich zu entblößen? Inwieweit unterscheidet sich der Weg zur Berühmtheit in unterschiedlichen Nationen und Kontexten? Was passiert, wenn eine blonde Amerikanerin aus Iowa in Bollywood zu einem Casting geht? Welche national anerkannten Bilder existieren von Popstars und worin unterscheiden sie sich? Ein Wartezimmer. Es sieht, auf den ersten Blick, wie ein Wartezimmer für ein Vorsprechen aus. Die unterschiedlichsten Figuren warten darauf, engagiert zu werden. Es ist nicht klar, wofür sie engagiert werden sollen: für einen Werbespot, für ein Musical, für ein Popvideo, für einen Kunstfilm oder für ein Theaterstück. Jeder scheint auf etwas anderes zu warten. Jeder teilt diese Wartezeit mit wildfremden Menschen, und das Wartezimmer verwandelt sich entsprechend der Situation in eine Bushaltestelle, in eine Arztpraxis, in eine Ausländerbehörde und zurück in ein Wartezimmer für ein Vorsprechen. Es ist ein Raum, wo die Zeit totgeschlagen werden muss oder bereits stehengeblieben ist. Alle haben unterschiedliche Erwartungen, doch das Ziel, »ausgewählt zu werden«, verbindet alle. Sie warten. Warten sehnsüchtig auf die Möglichkeit, sich von der Masse abzuheben, der Realität ihres Alltags zu entfliehen. Obwohl sich alle Personen in einem Raum befinden, scheinen sie sich an verschiedenen Orten der Welt aufzuhalten. Sie wollen bekannt werden oder wenigstens Arbeit bekommen, weit entfernt von der eigenen kulturellen Identität, mittels der perfekten Aneignung von Fremdsein. Sie sind in keinen Kontext eingebunden, weil sie etwas imitieren, von dem sie glauben, dass eine fremde Kultur es als »Popstar« anerkennen wird. Weil sie die Bilder zu imitieren versuchen, die ihnen diese fremde Kultur als glaubwürdige Images von Stars verkauft. Weil sie den Bildern ähnlich zu werden versuchen…
In ihrem neuen Projekt BIG IN BOMBAY wird sich Constanza Macras gemeinsam mit ihrem Ensemble Dorky Park mit den Themen Kulturelle Identität und Starkult befassen.

Regie / Choreographie: Constanza Macras

Premiere war am 13. Februar 2005