Foto: Arno Declair, 2008
Foto: Arno Declair, 2008 
Foto: Arno Declair, 2008
Foto: Arno Declair, 2008 
Foto: Arno Declair, 2008
Foto: Arno Declair, 2008 
Foto: Arno Declair, 2008
Foto: Arno Declair, 2008 
Foto: Arno Declair, 2008
Foto: Arno Declair, 2008 
 

Der Stein

von Marius von Mayenburg
Regie: Ingo Berk

Uraufführung
Koproduktion mit den Salzburger Festspielen, Young Director's Project 2008. Im Rahmen unserer Reihe »60 Jahre Deutschland«.

1993. Endlich kann Heidrun Heising mit ihrer Mutter Witha und ihrer Tochter Hannah ins Dresdner Elternhaus heimkehren. Es soll ein Neuanfang für die Familie werden. Aber mit dem Einzug kommen auch die Erinnerungen an entscheidende Wendepunkte im Leben von Witha und Heidrun zurück. 1935 verkauft die jüdische Familie Schwarzmann das Haus an Wolfgang Heising, um ihre Flucht ins Ausland zu finanzieren. Auch den neuen Besitzern bringt das Haus kein Glück: das Kriegsende 1945 geht mit dem Untergang der Stadt im Feuersturm und dem Tod des Vaters Wolfgang einher. 1953 flüchten Witha und ihre Tochter Heidrun aus der DDR und lassen Haus und Vergangenheit hinter sich zurück. Die Heimkehr nach dem Mauerfall entwickelt sich nun für die Frauen zur Heimsuchung durch die Geschichte. Unerwartet steht Stefanie vor der Tür. Sie war zu DDR-Zeiten im Haus der Heisings bei ihrem Großvater aufge wachsen, nach dessen Tod will auch sie wieder in ihrem alten Zuhause leben. Heidruns Tochter Hannah hingegen will fort, sie beschließt, die Familie Schwarzmann in New York zu suchen. Unversehens gerät die Familienlegende vom Vater im Widerstand, der einst eine jüdische Familie gerettet hat, ins Zentrum der Auseinandersetzungen um die Ansprüche auf das Haus, den Ort, an dem sich die Lebenslinien von fünf Frauen kreuzen, mit all ihren Verletzungen und Sehnsüchten, ihren Erinnerungen und Zukunftsträumen.

Die Episoden des neuen Stückes von Marius von Mayenburg springen zwischen den Zeiten und folgen den Müttern und Töchtern beim Verfertigen der Familiengeschichte im Zwiegespräch des Erinnerns. Das Ringen um Trost oder Wahrheit führt durch die Geschichte der Verdrängung, Umdeutung und Wiederkehr der Vergangenheit einer deutschen Familie.

Regie: Ingo Berk
Bühne: Damian Hitz
Kostüme: Marysol Del Castillo
Dramaturgie: Jens Hillje
Licht: Rudolf Heckerodt

Premiere war am 2. Oktober 2008