Martin Rottenkolber    Martin RottenkolberFoto: Arno Declair, 2008
Martin Rottenkolber Martin Rottenkolber, Foto: Arno Declair, 2008 
Martin Rottenkolber        Martin RottenkolberFoto: Arno Declair, 2008
Martin Rottenkolber Martin Rottenkolber, Foto: Arno Declair, 2008 
Martin Rottenkolber     Martin RottenkolberFoto: Arno Declair, 2008
Martin Rottenkolber Martin Rottenkolber, Foto: Arno Declair, 2008 
 

Die Verstörung

von Falk Richter
Regie: Falk Richter

Uraufführung

Radioansagerstimme: …ist der kälteste Tag seit dem Jahr 1827…minus 34 Grad Celsius seit vorangegangenem Freitag… die Temperatur wird voraussichtlich über die Feiertage weiter fallen.

Kind: Mama hat das Handy ausgeschaltet – ich kann hier niemanden erreichen.

Radioansagerstimme: …erwarten die Meteorologen gegen 2 Uhr nachts einen Schneesturm mit einer gefühlten Temperatur von minus 42 Grad Celsius.

Ein Tag im Berliner Winter, der 24. Dezember, die Nacht der einsamen Menschen. Falk Richters neues Stück, eine kaleidoskopartige Montage von Minipsychodramen und alptraumhaften Bildern, folgt seinen Frauen und Männern durch den nächtlichen Berliner Großstadtdschungel in ihrer
bisher größten Krise: Sie gehen auf die Vierzig zu, die ersten Ehen und Karrieren sind gescheitert und Weihnachten verdichtet das Schlachtfeld der Beziehungen zum emotionalen Ausnahmezustand. Sie streiten und versöhnen sich, lieben, schlagen, hassen und verlassen sich.
Ihre Kinder irren auf dem Transit zwischen den Fragmenten ihrer Patchworkfamilien durch die Korridore der internationalen Flughäfen.

Ein zwölfjähriger Junge ist von seinem Vater im Flughafenkindergarten vergessen worden, und die Aushilfskindergärtnerin kann nur Geschichten von schrecklichen Unfällen und Katastrophen erzählen. Aber der Junge trifft auf eine alte Frau, die ihren Sohn sucht. Der hat sich seit Jahren nicht mehr gemeldet, weil er Tag und Nacht arbeiten muss. Und die beiden versuchen sich zu erinnern, wie diese eine berühmte Geschichte ging, die diesen Abend zu diesem einzigartigen hysterisch-depressiven Fest gemacht hat…

Regie: Falk Richter
Bühne: Katrin Hoffmann
Kostüme: Martin Kraemer
Musik: Paul Lemp
Dramaturgie: Jens Hillje
Video: Martin Rottenkolber
Licht: Michael Gööck

Premiere war am 8. Dezember 2005