August Strindberg

Geboren 1849 in Stockholm. Mit Anton Tschechow und Henrik Ibsen Wegbereiter des modernen europäischen Theaters des 20. Jahrhunderts. Er schrieb insgesamt mehr als 70 Theaterstücke sowie Romane, Essays, Erzählungen, Gedichte, okkulte Lehrbücher und Reisebeschreibungen.
Studium der Medizin und Literaturwissenschaft und Tätigkeit als Lehrer, Journalist und Bibliothekar. Durch seine kritische Position gegenüber der Kirche, der Monarchie, der Gesellschaft und ihrer Machtstrukturen geriet Strindberg zeitlebens immer wieder unter Druck, gleichzeitig machte sie ihn zur Ikone der Arbeiterbewegung. 1884 Umzug in die Schweiz, in den folgenden Jahrzehnten Aufenthalte in Frankreich, Deutschland, Dänemark und England, 1899 Rückkehr nach Schweden.
Höhepunkte der naturalistisch ausgerichteten Anfangsphase bilden die Dramen »Fadren« (1887; »Der Vater«) und »Fröken Julie« (1889; »Fräulein Julie«). Spätere Werke gelten als einflussreich für den europäischen Expressionismus und Symbolismus. Dramen wie »Ein Traumspiel«, uraufgeführt 1907, oder »Die Gespenstersonate« tragen starke symbolistische Züge und wenden sich vom Aristotelischen Theater und seinem Anspruch an die Einheit von Zeit, Ort und Handlung ab. Strindberg starb 1912 in Stockholm.

Schaubühne:

Fräulein Julie, Regie: Katie Mitchell und Leo Warner (2010)