22.12.2023 > Die zweite Spielzeithälfte 2023/24 an der Schaubühne

Die zweite Spielzeithälfte 2023/24 an der Schaubühne

Von Januar bis Juni 2024 zeigt die Schaubühne Premieren von Stas Zhyrkov, Falk Richter, Jan Bosse, Rikki Henry, Maja Zade und Sarah Kohm. Im April präsentiert das Festival Internationale Neue Dramatik (FIND) Inszenierungen aus aller Welt erstmalig in Berlin. Der Raum Ku’damm 156 gegenüber der Schaubühne öffnet sich übergangsweise dem Publikum. Die Diskursformate Streitraum und Klassenzimmer werden fortgesetzt und um eine neue Gesprächsreihe BUCCI erweitert.

 

Die zweite Spielzeithälfte beginnt mit der Uraufführung »Postkarten aus dem Osten« von Pavlo Arie und Martín Valdès-Stauber im Studio. Regisseur Stas Zhyrkov blickt mit dem Ensemble auf die historischen Verstrickungen zwischen der Ukraine und Deutschland und fragt: Welche persönlichen Entscheidungen müssen angesichts von Krieg, Gewalt und Diktatur getroffen werden? Premiere ist am 30. Januar 2024 im Studio.

»Bad Kingdom«, Falk Richters neues Stück für das Ensemble der Schaubühne, versucht eine Momentaufnahme der Gegenwart und ihrer sich überlagernden Krisen. An einem ungewissen Schauplatz treffen verunsicherte Menschen aufeinander und verlieren den Boden unter den Füßen. Sie arbeiten sich ab an dem emotionalen und materiellen Erbe, das ihnen die Generation vor ihnen vermacht hat. Nach »The Silence« ist es Falk Richters zweite Inszenierung in dieser Spielzeit. Premiere ist am 11. Februar 2024.

Jan Bosse inszeniert erneut an der Schaubühne und nimmt sich diesmal eine Komödie von Eugène Labiche vor: »Die Affäre Rue de Lourcine«. Die Albtraumfarce gehört zu seinem der bekanntesten Komödien des französischen Autors und versucht mit abgründiger Komik unserer dunklen Zeit etwas entgegen zu setzen. Nach »Eurotrash« ist es Jan Bosses zweite Inszenierung an der Schaubühne. Premiere ist am 3. März 2024.

Der britische Regisseur Rikki Henry führt zum ersten Mal an der Schaubühne Regie und bringt »Ulster American« des nordirischen Dramatikers David Ireland zur deutschsprachigen Erstaufführung im Studio. Die bitterböse Komödie bringt einen oscarprämierten amerikanischen Schauspieler, eine irische Autorin und einen englischen Regisseur am Vorabend ihres Probenbeginns im Theater zusammen. Das Kennenlernen mündet in einen knallharten Machtkampf. Premiere ist im April 2024 im Studio.

Das Festival Internationale Neue Dramatik (FIND) zeigt Inszenierungen aus verschiedenen Teilen der Welt, die zum ersten Mal in Berlin zu sehen sind. Erstmalig werden in dieser Ausgabe auch Produktionen aus der portugiesischsprachigen Welt von Europa über Afrika bis Lateinamerika vertreten sein. Artist in Focus ist 2024 der britische Dramatiker und Regisseur Alexander Zeldin. Festival Internationale Neue Dramatik (FIND) vom 18. bis zum 28. April 2024.

Die Stücke der Autorin Maja Zade waren in den vergangenen Spielzeiten in Inszenierungen von Thomas Ostermeier und Marius von Mayenburg zu sehen. Nun führt sie zum ersten Mal selbst Regie und inszeniert die Uraufführung ihres Monologs »spinne« mit Caroline Peters über die Schwierigkeit, trotz politischer Konflikte und unterschiedlicher Lebensentwurfe wirklich miteinander zu reden. Premiere ist im Juni 2024.

Zum Abschluss der Spielzeit inszeniert Sarah Kohm den neuesten Roman von Jovana Reisinger für die Studiobühne. »Enjoy Schatz« analysiert die kulturellen und gesellschaftlichen Hindernisse, die einer Frau als Schriftstellerin und als Begehrende in den Weg gestellt werden, und erforscht die verschwimmende Grenze zwischen Künstlerin, Frau und selbst inszenierter Kunstfigur. Premiere ist im Juni 2024 im Studio.

Die Diskursformate werden auch in der zweiten Spielzeithälfte fortgeführt. Im Streitraum diskutiert Carolin Emcke mit eingeladenen Expert_innen zum Thema »Macht, Gewalt, Widerstand«. Vanessa Vu beschäftigt sich im Klassenzimmer, ausgehend von der Frage »Woher kommst du wirklich?«, damit, wie Migrationsbiografie und Klassenherkunft in Deutschland zusammenhängen. Die neue Reihe BUCCI von Lynn Takeo Musiol thematisiert im Gespräch mit Personen aus Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft die Verschränkung von Klassenherkunft, Queerness und Kulturarbeit in Zeiten des nicht aufzuhaltenden Klimawandels. Die Reihe wird von Lynn Takeo Musiol performt, die bereits bei Dyke Dogs zu sehen war.

Gegenüber dem Café der Schaubühne öffnen wir im Januar den Raum Ku’damm 156 übergangsweise für das Publikum und zeigen dort zunächst die erfolgreiche Studioproduktion »In Memory of Doris Bither« von Yana Thönnes.

Rückblick auf das Kalenderjahr 2023 und Gastspiele

Im Jahr 2023 spielte die Schaubühne vor insgesamt 170.000 Zuschauenden. In Berlin sind es 135.000 Besucher_innen. Das entspricht einer Auslastung von 97%. Die Schaubühne war 2023 zu Gast in Almada, Braunschweig, Bukarest, Darmstadt, Düsseldorf, Gelsenkirchen, Girona, Göteborg, Hamburg, Kaoshiung, Lissabon, Madrid, Nikosia, Paris, Prag, Saargemünd, Sibiu, Timișoara und Thessaloniki. Im nächsten Jahr spielt die Schaubühne unter anderem in Adelaide, Göteborg, Madrid, Paris und Seoul.

Eine Übersicht über die kommenden Premieren finden Sie auf unserer Website unter:
https://www.schaubuehne.de/de/premieren/2023-24.html

Unser Spielzeitheft mit einem Gespräch zwischen Autor und Regisseur Falk Richter und der Traumatherapeutin Galit Atlas liegt ab sofort im Haus aus. Digital können Sie Zeitung hier lesen: Spielzeitheft

 

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