05.05.2023 > Festival Internationale Neue Dramatik an der Schaubühne endet mit Rekordauslastung. Die Förderung wird um vier Jahre verlängert.
Festival Internationale Neue Dramatik an der Schaubühne endet mit Rekordauslastung. Die Förderung wird um vier Jahre verlängert.
Das diesjährige Festival Internationale Neue Dramatik (FIND) schließt mit einer hohen Zahl an Besucher_innen und überwältigendem Publikumszuspruch ab. 6.793 Menschen haben die Vorstellungen des Festivals besucht, was einer Rekordauslastung von 98,4% entspricht. Die Senatsverwaltung für Kultur und Europa verlängert die Förderung um weitere vier Jahre.
Das einzige große internationale Theaterfestival der Stadt zeigte vom 19. bis 30. April 2023 außergewöhnliche Inszenierungen aus acht Ländern und von drei Kontinenten. Produktionen aus Taiwan, Japan und Iran waren zum ersten Mal in Deutschland zu sehen. Artist in Focus war dieses Jahr die Künstlerin Elizabeth LeCompte mit ihrem Kollektiv The Wooster Group (New York). Damit widmete das Festival einer der bedeutendsten lebenden Persönlichkeiten des internationalen Theaters einen Programmschwerpunkt. Die Schaubühne zeigte zwei ihrer jüngsten Arbeiten »A PINK CHAIR (In Place of a Fake Antique)« und »NAYATT SCHOOL REDUX«. Filmscreenings, Podiums- und Publikumsgespräche sowie eine digitale Werkschau gaben darüber hinaus Einblick in die Wirkungsgeschichte des legendären Theaterkollektivs.
Erstmals einem Berliner Publikum präsentierte sich das norwegische Kollektiv Susie Wang um die Autorin und Regisseurin Trine Falch (Oslo) mit ihrer Arbeit »Burnt Toast«. Für Aufsehen sorgte auch das Gastspiel der jungen iranischen Autorin, Schauspielerin und Regisseurin Parnia Shams (Teheran) mit ihrem Stück » است (ist)«, das sie zusammen mit sechs weiteren Theaterabsolventinnen der Sooreh Universität in Teheran präsentierte. Der japanische Regisseur Kuro Tanino (Tokio) zeigte die Deutschlandpremiere von »笑顔の砦 (Fortress of Smiles)«. Erstmals mit einer größeren Inszenierung in Deutschland zu Gast war auch das taiwanesische Kollektiv Shakespeare’s Wild Sisters Group (Taipeh) mit »親愛的人生 (Dear Life)«. Der galicische Dramatiker und Regisseur Pablo Fidalgo Vigo) präsentierte sein Stück »La Enciclopedia del Dolor. Tomo I: Esto que no salga de aqui«. Eine Berliner Geschichte aus der Außenperspektive erzählte der in der Schweiz lebende französische Autor, Regisseur und Schauspieler Cédric Djedje (Genf) in »Vielleicht« über das Afrikanische Viertel im Wedding; die Produktion wurde von einem Podium zum Thema Dekolonisierung ergänzt. Eröffnet wurde das Festival mit der deutschsprachigen Erstaufführung »House of Dance« von der New Yorker Autorin und Regisseurin Tina Satter.
Vergangenen Sonntag, 30. April, ging die diesjährige Ausgabe des Festival Internationale Neue Dramatik (FIND) an der Schaubühne zu Ende. Seit 2000 bietet das Festival jedes Jahr international renommierten Theatermacher_innen, aber auch zahlreichen Neuentdeckungen die Möglichkeit, ihre Arbeiten an der Schaubühne zu zeigen. Das FIND bringt so nicht nur alljährlich neues Theater aus den unterschiedlichsten Sprach- und Kulturräumen zum ersten Mal nach Berlin, sondern hat sich zu einem Panorama der wichtigsten Inszenierungen des weltweiten Theaterschaffens entwickelt. Das Festival Internationale Neue Dramatik (FIND) hat jüngst den erneuten Zuschlag für eine Förderung von 2024 bis 2027 von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa erhalten.
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