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In ihrer neuesten Stückentwicklung »Replay« erkundet Autorin und Regisseurin Yael Ronen anhand einer Familienkonstellation die immer wiederkehrenden Muster und Echos, die Ereignisse der Vergangenheit haben können. Premiere ist am 14. Dezember 2024.
Ein Gastspiel mit Folgen: 1988 kehrt eine gefeierte Opernsängerin aus der DDR nicht von einem Engagement in Bayreuth zu ihrem Mann und den beiden Töchtern zurück. Dieser Schritt verändert die Lebenswege der Familie für immer. Konflikte, Allianzen, Antipathien und Neurosen aus der Vergangenheit bestimmen bis ins Erwachsenenalter die Verhaltensmuster und Beziehungen der beiden Schwestern. Die Geschichte scheint sich zu wiederholen – vielleicht nie exakt auf dieselbe Weise, aber doch zyklisch wie die Jahreszeiten: Auf jede Hochphase folgen erneut das Erwachen, der Zweifel, schließlich die Auflösung und dann die Krise – auf die wiederum ein neues Hoch folgt. Das gilt für Gesellschaften sowie für Familien- und Beziehungsstrukturen, in denen ungelöste Probleme erneut auftauchen, Solidaritäten und Antipathien von Generation zu Generation variieren. Gemeinsam mit dem Ensemble erkundet Yael Ronen in der bitterbösen Familienkomödie »Replay«, ob wir uns von den Einflüssen der Vergangenheit befreien können oder in endlosen Wiederholungsschleifen gefangen bleiben. Zuletzt feierte Yael Ronen mit »Bucket List«, einer musikalischen Halluzination über eine überwältigende Gegenwart, in der vergangenen Spielzeit Premiere an der Schaubühne. Der Theaterabend, den sie zusammen mit dem Komponisten und Songwriter Shlomi Shaban entwickelte, wurde zum Theatertreffen 2024 eingeladen. Yael Ronen wurde 1976 in Jerusalem geboren. Sie studierte Szenisches Schreiben am HB Studio in New York und Regie am Seminar HaKibbutzim in Tel Aviv. An der Schaubühne zeigte Yael Ronen zunächst beim FIND ihre in Israel entwickelten Stücke. Zusammen mit dem Ensemble der Schaubühne sowie mit palästinensischen und israelischen Schauspieler_innen entwickelte sie die Arbeiten »Dritte Generation« (2009) sowie »The Day Before the Last Day« (2011). Von 2015 bis 2023 war sie Hausregisseurin am Maxim Gorki Theater. Seit der Spielzeit 2023/24 inszeniert Yael Ronen wieder regelmäßig an der Schaubühne.
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