07.11.2023 > Premiere von »The Silence« in der Schaubühne
Falk Richter kehrt zurück an die Schaubühne und bringt seinen autofiktionalen Theatertext »The Silence« zur deutschsprachigen Erstaufführung. Der Monolog wird von Dimitrij Schaad gespielt. Premiere ist am 19. November.
Für sein autofiktionales Stück »The Silence« geht der Autor und Theaterregisseur Falk Richter zurück in die eigene Familiengeschichte. Sein Vater verstarb, ohne dass eine versöhnliche Aussprache stattfinden konnte. Im Dialog mit seiner Mutter im niedersächsischen Buchholz in der Nordheide nimmt er jahrzehntelang nicht ausgesprochene Wahrheiten, verdrängte Geheimnisse und unaufgearbeitete Traumata in den Blick. Wie haben sich die Gräuel, die sein Vater als Soldat im Krieg erlebte in die Familiengeschichte und in die Ehe seiner Eltern eingeschrieben, wie das Trauma der Vertreibung und Flucht der Mutter aus Westpreußen? Was wurde in der Familie jahrelang verschwiegen? Wie wurde die schwule Identität des Autors von den Eltern bekämpft? Wie reagierten sie auf homophobe Anfeindungen reagiert, die er als Teenager in den 80'ern erlebte? Die Auseinandersetzung von Mutter und Sohn, begleitet von Dokumentarfilmer Lion Bischof, wird zu einer Reise in die Abgründe der westdeutschen bürgerlichen Gesellschaft von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart.
„Beim Schreiben wird automatisch Fiktion produziert. Als Autor und Theatermacher finde ich außerdem die Verdichtung wichtig: Figuren zu erschaffen, die eigene Anteile oder die von anderen realen Personen besitzen und aus denen dann etwas Drittes entsteht.“ (Falk Richter)
Falk Richter wurde 1969 in Hamburg geboren und arbeitete viele Jahre lang als Autor und Theatermacher an der Schaubühne. Seitdem inszenierte er an zahlreichen deutschsprachigen und internationalen Theatern und wurde 2018 für seine Inszenierung »Am Königsweg« zum Regisseur des Jahres (Theater heute) gewählt. Im Februar 2024 wird er eine weitere Inszenierung mit dem Ensemble der Schaubühne zeigen.
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