Thomas Ostermeier, Yana Eva Thönnes und Milo Rau zeigen ihre neuen Inszenierungen auf dem Festival d'Avignon, den Wiener Festwochen und der Biennale di Venezia. Im Herbst sind die Arbeiten an der Schaubühne zu sehen. Die Schaubühne ist in diesem Sommer auf drei großen europäischen Theaterfestivals mit mehreren Produktionen vertreten und zeigt damit einmal mehr ihre internationale Strahlkraft über den deutschsprachigen Raum hinaus.
Ostermeiers Inszenierung »Die Wildente« von Henrik Ibsen, in einer neuen Fassung von Maja Zade und Thomas Ostermeier, ist Teil des Eröffnungsreigens des diesjährigen Festivals in Avignon. Damit führt Ostermeier seine Auseinandersetzung mit den Stücken Ibsens fort. In »Ein Volksfeind«, das 2012 beim Festival d'Avignon Premiere hatte, thematisierte er die Notwendigkeit, die Wahrheit in einer von wirtschaftlichen Interessen getriebenen Gesellschaft zu verteidigen. »Die Wildente« erzählt nun das Gegenteil: Bedingungslose Wahrheit kann zerstörerisch sein und die Lüge das geringere Übel. Die Inszenierung wird ab Herbst an der Schaubühne gezeigt.
Auf der Biennale di Venezia wird die Uraufführung von »Call me Paris« von Yana Eva Thönnes zu sehen sein. In ihrem neuen Stück verwebt die Autorin und Regisseurin die ähnlichen Geschichten von Paris Hilton und einem jungen Mädchen aus Bergisch Gladbach. Die Inszenierung blickt auf die Nullerjahre als frauenfeindliches Jahrzehnt, in dem sich das Internet gerade zu verbreiten begann. »Call me Paris« wird ab Herbst an der Schaubühne gezeigt.
Ebenfalls im Programm der Biennale di Venezia ist Thomas Ostermeiers Inszenierung von Maja Zades Stück »changes«, das im Dezember 2024 an der Schaubühne uraufgeführt wurde. Darin spielen die Ensemblemitglieder Anna Schudt und Jörg Hartmann 23 Figuren. Als Paar Mark und Nina erkunden sie die Schwierigkeit, die Welt zum Besseren zu verändern, ohne sich selbst dabei zu verlieren. Die Inszenierung ist Teil des Repertoires der Schaubühne.
Milo Raus neues Stück »Die Seherin« wird bei den Wiener Festwochen seine Uraufführung erleben. Darin spielt Ensemblemitglied Ursina Lardi eine Kriegsfotografin, die in globale Krisengebiete reist, bis sie selbst zum Opfer von Gewalt wird und gegen die Blindheit unserer Zeit ankämpft. Die Inszenierung wird im Juni auf der Biennale di Venezia und ab Herbst an der Schaubühne zu sehen sein. In Venedig wird Ursina Lardi mit dem Silbernen Löwen der Biennale geehrt.
Spieldaten
»Call me Paris« von Yana Eva Thönnes (Regie: Yana Eva Thönnes) 1. und 2. Juni 2025 Biennale di Venezia Produktion: Schaubühne, Koproduktion: La Biennale di Venezia Premiere an der Schaubühne: 29. Oktober 2025
»Die Seherin« von Milo Rau (Regie: Milo Rau) 5. bis 8. Juni 2025 Wiener Festwochen 12. und 13. Juni 2025 Biennale di Venezia
Produktion: Schaubühne, Koproduktion: Wiener Festwochen | Freie Republik Wien und La Biennale di Venezia Premiere an der Schaubühne: 19. September 2025
»changes« von Maja Zade (Regie: Thomas Ostermeier) 7. und 8. Juni 2025 La Biennale di Venezia Produktion: Schaubühne
»Die Wildente« von Henrik Ibsen, in einer Fassung von Maja Zade und Thomas Ostermeier (Regie: Thomas Ostermeier) 5. bis 16. Juli 2025 Festival d’AvignonProduktion: Schaubühne, Koproduktion: Festival d’Avignon Premiere an der Schaubühne: 12. September 2025
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