23.04.2021 > Schaubühne versteigert Raritäten aus ihrem Fundus zugunsten freier Theaterschaffender
Zweiter Teil der Solidarinitiative findet am 27. April mit Unterstützung des Auktionshauses Grisebach statt
Die Solidarinitiative der Schaubühne geht nach einem sehr erfolgreichen Start in die zweite Runde: Am kommenden Dienstag, den 27. April, versteigert das Theater in einer digitalen Live-Auktion ab 19.30 Uhr Requisiten, Kostüme, historische Programmhefte und skurrile Raritäten aus ihrem Fundus, darunter das Bühnenkostüm von Jutta Lampe aus »Madame de Sade«, ein Paket mit Bühnenrequisiten aus der »Hedda-Gabler«-Inszenierung von Thomas Ostermeier, eine handbeschriebene CD-Sammlung von Lars Eidinger, die er die letzten Jahre in seiner Reihe »Autistic Disco« aufgelegt hat, ein Bühnenbilddetail der Künstlerin Katharina Ziemke aus dem Bühnenbild von »Ein Volksfeind« oder ein Harnisch-Gürtel von Bruno Ganz, den er in der Rolle des Pentheus in »Die Bakchen« trug. Die Auktion findet mit Unterstützung des Auktionshauses Grisebach statt und wird live auf der Website der Schaubühne übertragen. Mitbieten ist über ein Einwählen auf Zoom möglich, die Anmeldung erfolgt unter: auktion.freunde-der-schaubuehne.de
Alle Einnahmen aus der Auktion kommen der Solidaraktion zugute, die das Ensemble und der Freundeskreis des Theaters für freie Theaterkünstler_innen initiiert haben, die dem Haus seit Langem verbunden sind. Nach wie vor kann man unter www.startnext/solidarinitiative auch Dankeschön-Aktionen von Ensemblemitgliedern und Mitarbeiter_innen des Hauses buchen, darunter Mathe-Nachhilfe, Gute-Nacht-Geschichten oder Beatboxen im Park. Die Auktion komplettiert die Initiative, durch die seit dem Start im März 2021 bereits 43.000,- Euro an Spenden zusammenkamen. Um jedoch mindestens zwanzig oder mehr Künstler_innen ein Solidarhonorar von je 3.000,- Euro zu ermöglichen, strebt die Schaubühne als Spendenziel aktuell 60.000,- Euro an.
Die Corona-Pandemie hat insbesondere für Künstlerinnen und Künstler, die nicht in einem festen Anstellungsverhältnis stehen, erhebliche wirtschaftliche Folgen, die von den diversen Hilfsprogrammen der öffentlichen Hand nur unzureichend aufgefangen werden können. Auch in vielen Theaterproduktionen der Schaubühne sind neben den Festangestellten zahlreiche freie Künstlerinnen und Künstler eingebunden. Zwar hat das Theater seinen freien Künstler_innen Ausfallhonorare gezahlt, aber nach einem Jahr Pandemie werden die existenziellen Nöte immer größer. Von der Solidarinitiative profitieren Künstler_innen, deren Produktionen im derzeitigen Repertoire der Schaubühne zu sehen gewesen wären oder die an Neuproduktionen beteiligt gewesen wären, die aufgrund der Pandemie abgesagt oder verschoben wurden.
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