25.08.2022 > Spielzeiteröffnung mit ukrainisch-deutschem Projekt von Stas Zhyrkov

Der Einmarsch Russlands in die Ukraine hat das Leben von Millionen ukrainischer Bürger_innen grundlegend verändert. Während einige im Ausland Schutz suchten oder zu Vertriebenen im eigenen Land wurden, sind andere geblieben, um den bewaffneten Kampf gegen die russische Armee aufzunehmen – darunter auch viele Theatermacher_innen. In einem gemeinsamen Projekt mit der Schaubühne ergründen Stas Zhyrkov, Künstlerischer Leiter des Left Bank Theatre, Kyiv, und Pavlo Arie, Dramaturg und Autor, den Preis, den der Krieg von einem/einer Künstler_in fordert. Was macht es mit dem eigenen Körper und der eigenen Psyche, wenn man eine Waffe in die Hand nimmt? Was bedeutet es, zum Gewehr oder zur Pistole zu greifen, zu Gegenständen also, die dafür gemacht sind, Schaden anzurichten, zu zerstören – vor allem, wenn das eigene Leben bis dahin darauf ausgerichtet war, fiktive Welten zu erschaffen?

Basierend auf aktuellen Interviews mit ukrainischen Kunstschaffenden, die an der Front kämpfen, und den Tagebuchaufzeichnungen des Dramaturgen und Autors Pavlo Arie vom Kriegsbeginn, gibt die Inszenierung den Stimmen der kämpfenden Künstler_innen Raum und zeigt uns ihre Perspektive auf den Krieg. Dabei bringt das zweisprachige Projekt auf Ukrainisch und Deutsch die Schauspieler Dmytro Oliinyk und Oleh Stefan vom Left Bank Theatre, Kyiv, mit Schaubühnen-Schauspieler Holger Bülow zusammen.

Stas Zhyrkov gründete nach seinem Schauspiel- und Regiestudium an der Kyiver Nationalen Universität für Kultur und Kunst 2008 zusammen mit Ksenia Romashenko das unabhängige Open View Theater. Von 2014 bis 2019 war er künstlerischer Leiter des Golden Gate Theaters. Seit 2019 ist er künstlerischer Leiter des Left Bank Theatre, Kyiv. Zhyrkov ist mehrfach preisgekrönt. Im Jahr 2011 gewann er mit dem Stück »Natasha’s Dream« von Yaroslava Pulinovych den Kyiv Pectoral Theater Award in der Kategorie »Bestes Regiedebüt«. Im Jahr 2017 wurde ihm der Ehrentitel »Verdienter Künstler der Ukraine« verliehen und 2021 erhielt er den Viva! Awards - »Durchbruch des Jahres« in der Nominierung »Kunst«. 

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