17.02.2022 > Stellungnahme der Schaubühne zum Facebook-Post eines Ensemblemitglieds
Die Schaubühne erhielt am vergangenen Wochenende Kenntnis von einem Post, den ihr Ensemblemitglied Robert Beyer auf seinem privaten Facebook-Account veröffentlicht hat. Dieser Post verharmlost den Massenmord an der indigenen Bevölkerung in Nordamerika. Wir verurteilen ihn. Er steht im Widerspruch zur Haltung des Hauses.
Es tut uns leid. Gemeinsam mit Robert Beyer entschuldigen wir uns als Leitung des Theaters für die rassistischen und diskriminierenden Posts, die dieser auf seinem privaten Facebook-Account gepostet hat.
Robert Beyer ist seit 22 Jahren Mitglied unseres Ensembles und damit an einem Haus tätig, das sich beständig in seiner künstlerischen Arbeit und in zahlreichen Diskursformaten mit dem gesellschaftlichen Rechtsruck und verschiedenen Formen von Diskriminierung auseinandersetzt. Wir fühlen uns für die Aussagen unseres langjährigen Ensemblemitglieds insofern mitverantwortlich, als deutlich geworden ist, dass Rassismus als gesamtgesellschaftliches Problem auch vor unseren Theatertüren nicht Halt macht. Es ist unsere Aufgabe, inner- und außerhalb unseres Theaters Rassismus zu bekämpfen. Dazu wollen wir unseren Beitrag leisten. In den letzten Monaten befindet sich die Schaubühne in einem intensiven Diversitäts- und Antidiskriminierungsprozess mit Vorträgen, Workshops, Coachings, Problemanalysen und vielem mehr. Der Prozess ist noch nicht abgeschlossen, er wird in den kommenden Wochen und Monaten weiter vertieft.
Wir begrüßen es, dass Robert Beyer sich nach einem unverzüglich anberaumten Gespräch, das unter Beteiligung des Betriebsrats und der Vertretung der künstlerisch Beschäftigten stattgefunden hat, auf seinem privaten Facebook-Account öffentlich entschuldigt hat. Dasselbe tat er auch intern. Robert Beyer hat sich zudem dazu entschlossen, an einem Einzelcoaching zum Thema Rassismus und Diversität teilzunehmen.
Wir bekennen uns als Leitung des Theaters zu der Verantwortung und Aufgabe, klare Leitlinien zu schaffen, dass bei solchen Vorfällen adäquate Maßnahmen erfolgen. Wir möchten allen unseren Mitarbeitenden Lern- und Reflexionsangebote machen, um einen diskriminierungskritischen und respektvollen Raum miteinander zu ermöglichen.
Diese Pressemitteilung verschicken wir im Einverständnis mit Robert Beyer.
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