18.06.2019 > Vorschau Spielzeit 2019/20 mit den Premieren von September bis Januar

In der ersten Hälfte der kommenden Spielzeit zeigen wir Arbeiten von Katie Mitchell, Thomas Ostermeier, Herbert Fritsch, Anne-Cécile Vandalem und Patrick Wengenroth. Die Schauspieler_innen Carolin Haupt, Annika Meier, Joachim Meyerhoff und Isabelle Redfern (bereits in der Produktion »abgrund« von Maja Zade zu sehen) kommen als feste Ensemblemitglieder an die Schaubühne. Stephanie Eidt kehrt ins Ensemble zurück.   

Die britische Regisseurin Katie Mitchell nimmt sich für ihre neue Arbeit an der Schaubühne den Roman »Orlando« von Virginia Woolf vor. Mit einem großen Team aus Techniker_innen und Schauspieler_innen untersucht sie in ihrer Inszenierung, die Bühnengeschehen und Live-Video miteinander verbindet, Orlandos Reise durch die verschiedenen Jahrhunderte patriarchaler Menschheitsgeschichte. In »Orlando« wird Carolin Haupt ihre erste Rolle an der Schaubühne haben. Premiere ist am 5. September.

Mit seiner Dramatisierung des Romans »Jugend ohne Gott« widmet sich Thomas Ostermeier zum zweiten Mal in kurzer Folge einem Text von Ödön von Horváth aus den 1930er Jahren, in dem es um den Zusammenbruch von Demokratie und Zivilgesellschaft geht. Im November 2019 hatte Thomas Ostermeier Horvàths Volksstück »Italienische Nacht« inszeniert. »Jugend ohne Gott« wird bei den diesjährigen Salzburger Festspielen gezeigt und am 7. September in Berlin Premiere haben. 

Herbert Fritsch zeigt im Oktober »Amphitryon« von Molière. 1668 in Paris uraufgeführt, ist es das einzige Stück Molières, in dem er sich einer Geschichte der antiken Mythologie bedient. Die bitterböse Komödie ist ein raffiniertes Spiel um Schein und Sein und tragische Reflexion existentieller Verunsicherung. In der Inszenierung werden die beiden neuen Ensemblemitglieder Annika Meier und Joachim Meyerhoff zu sehen sein. 

Die Schauspielerin, Regisseurin und Autorin Anne-Cécile Vandalem arbeitet in ihrer Uraufführung »Die Anderen« zum ersten Mal mit dem Ensemble der Schaubühne. In dem von ihr entwickelten Stück, das in einem abgelegenen Dorf irgendwo in Europa spielt, entwirft sie eine tragikomisch-düstere Parabel über das Fremdsein. Ihre beiden letzten Inszenierungen »Tristesses« und »Arctique« mit ihrer Kompanie »Das Fräulein« waren sehr erfolgreich als Gastspiel beim Festival Internationale Neue Dramatik FIND an der Schaubühne zu sehen. Von unseren neuen Ensemblemitgliedern sind Stephanie Eidt und Isabelle Redfern mit dabei.

Im Studio eröffnet Patrick Wengenroth die Spielzeit mit »THE HUMAN CONDITION« nach Hannah Arendt. Darin widmet sich Wengenroth auf gewohnt humorvolle Weise dem Denken Arendts, das den Menschen stets von seinen Möglichkeiten her begreift und nicht von seinen Grenzen.

Mit »Der kaukasische Kreidekreis« von Bertolt Brecht setzt Peter Kleinert die Kooperation mit der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch fort und erkundet Brechts 1944/45 im Exil entstandenes Stück spielerisch auf seine Gegenwärtigkeit.

In der monatlichen Diskussionsveranstaltung »Streitraum« von Carolin Emcke wird es in der kommenden Spielzeit unter dem Titel »Brave New Bodies, Brave New Humanity?« um die Frage gehen, wie die medizinisch-technische Entwicklung unsere Körper und unser Selbstbild verändert.

Auch die politische Diskussionsreihe »Streit ums Politische« von Heinz Bude wird in der kommenden Spielzeit fortgesetzt. An vier Abenden geht es darin um das Thema »Einsamkeit« und ihre Bedeutung in der heutigen Gesellschaft.

Die Kampagne zur neuen Spielzeit wurde dieses Jahr von dem Aktionskünstler und Filmemacher John Bock gestaltet, der das Ensemble unter dem Titel »Im verbeulten Universum« buchstäblich auf den Kopf gestellt hat. John Bock folgt mit der Kampagne auf Christian Jankowski. Die Kampagne der Spielzeit 2020/21 wird der Künstler Olaf Nicolai übernehmen.

Die Fotos der neuen Kampagne und weitere Informationen zu allen Inszenierungen bis Januar 2020 finden Sie auch in unserem neuen Spielzeitheft, das Sie hier digital ansehen können. 

Nach dem Ausblick auf die kommenden Premieren ziehen wir Bilanz für die Spielzeit 2018/19 in Zahlen: Die Schaubühne hatte eine Auslastung von 95,00 %. Mit 53 Gastspielvorstellungen im In- und Ausland erreichte sie und insgesamt rund 173.000 Besuchern. Rund 9.500 Besucher haben dieses Jahr das Festival Neue Internationale Dramatik FIND an der Schaubühne besucht, was einer Auslastung von 98 % entspricht.

Die Schaubühne war 2018/19 zu Gast in Shanghai, Göteborg, Peking, Zagreb, Chapel Hill, Berkeley, Bukarest, Hamburg, Cluj, Prag, Girona, Sydney, Amsterdam, São Paulo, Zürich, Wiesbaden, Singapur, Saarbrücken und Stuttgart.

In der ersten Hälfte der kommenden Spielzeit reisen wir nach Salzburg, Guanajuato (Mexiko), Tokio, St. Petersburg, New York, Lissabon und Brüssel sowie mit 36 Vorstellungen von drei Produktionen nach Paris.

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