A PINK CHAIR (In Place of a Fake Antique), Foto: Steve Gunther 
A PINK CHAIR (In Place of a Fake Antique), Foto: Steve Gunther 
A PINK CHAIR (In Place of a Fake Antique), Foto: Steve Gunther 
A PINK CHAIR (In Place of a Fake Antique), Foto: Steve Gunther 
A PINK CHAIR (In Place of a Fake Antique), Foto: Steve Gunther 
A PINK CHAIR (In Place of a Fake Antique), Foto: Steve Gunther 
 

A PINK CHAIR (In Place of a Fake Antique)

(New York)
von The Wooster Group
Regie: Elizabeth LeCompte
Saal B

»A PINK CHAIR (In Place of a Fake Antique)« unternimmt eine szenische Rekonstruktion des vorletzten Stücks von Tadeusz Kantor, »I Shall Never Return«. Der polnische Theatermacher und Künstler, der in seinen wegweisenden Arbeiten immer wieder die Grenzen zwischen bildender Kunst und Theater überschritt, inszenierte das Stück 1988 kurz vor seinem Tod und wirkte selbst darin mit. Zusammen mit Kantors Tochter Dorota Krakowska als Leiterin sowie Probenaufzeichnungen der Inszenierung begibt sich The Wooster Group auf eine Expedition in die Vergangenheit der europ.ischen Theateravantgarde und auf die Suche nach einer verlorenen Zeit – und wiederholt damit ein Wagnis, das auch Kantors Schauspieler_innen virtuos in »I Shall Never Return« unternahmen. Diese Inszenierung, die irgendwo zwischen Ithaka und einem polnischen Gasthaus angesiedelt ist, erscheint wie ein Vermächtnis Kantors, in dem er frühere Stücke, u. a. seine erste Arbeit »Die Rückkehr des Odysseus«, auf die Bühne zurückholt und in der sich alles um das zentrale Motiv des Abschieds dreht. In bildstarken surrealistischen Szenen tauchen Wiedergänger_innen alter Figuren auf. Über die Geschichte dieser wie aus einem Stummfilm gefallenen Charaktere wird immer wieder auch bruchstückhaft Kantors eigene Biografie zusammengesetzt, die von Verlust, Krieg und dem ständigen Bewusstsein um Vergänglichkeit und Tod geprägt ist. Es ist ein visionäres Spektakel, halb Alptraum, halb Groteske, und eindrückliches Beispiel für das, was Kantor selbst sein »Theater des Todes« nannte. Ein Theater des Todes, das The Wooster Group mit ihren Spieler_innen nun wieder zum Leben erweckt, indem sie die Rekonstruktion der Rekonstruktion versucht.

Mit: Zbigniew Bzymek, Enver Chakartash, Hai-Ting Chinn, Jim Fletcher, Ari Fliakos, Dorota Krakowska (im Video), Andrew Maillet, Erin Mullin, Suzzy Roche, Danusia Trevino und Kate Valk
Dramaturgie: Dorota Krakowska
Sound Design und Musik: Eric Sluyter, Omar Zubair
Licht: Jennifer Tipton, Ryan Seelig, David Sexton
Bühne: Elizabeth LeCompte
Video: Robert Wuss, Zbigniew Bzymek
Zusätzliches Video: Yudam Hyung-Seok Jeon, Andrew Maillet, Irfan Brkovic, Wladimiro Woyno,
Multimedia Cueing System
Technik: Wladimiro Woyno, Andrew Maillet
Kostüme: Enver Chakartash
Inspizienz: Erin Mullin
Regieassistenz: Michaela Murphy, Matthew Dipple
Leitung Chor: Hai-Ting Chinn
Bühnentechnik und Technische Tour-Direktion: Joseph Silovsky, Produktionsleitung: Bona Lee
Geschäftsführung: Monika Wunderer
Produktion: Cynthia Hedstrom
Englische Übersetzung und musikalische Arrangements: The Wooster Group.

Dauer: ca. 70 Minuten

Ausschnitte aus dem Film »I Shall Never Return« mit freundlicher Genehmigung des Filmemachers Andrzej Sapija.
»A PINK CHAIR (In Place of a Fake Antique)« wurde mitbeauftragt vom Adam-Mickiewicz-Institut, Polen und vom Richard B. Fisher Center für Darstellende Künste, Bard College, wo die Produktion beim Bard SummerScape Festival 2017 ihre Premiere feierte.

Aufführungen im Rahmen des FIND unterstützt durch das Polnische Institut Berlin

logo-culture-PL