Foto: Arno Declair, 2011
Foto: Arno Declair, 2011 
Foto: Arno Declair, 2011
Foto: Arno Declair, 2011 
Foto: Arno Declair, 2011
Foto: Arno Declair, 2011 
 
 
Foto: Arno Declair, 2011
Foto: Arno Declair, 2011 
Foto: Arno Declair, 2011
Foto: Arno Declair, 2011 
Foto: Arno Declair, 2011
Foto: Arno Declair, 2011 
 
Foto: Arno Declair, 2011
Foto: Arno Declair, 2011 
Foto: Arno Declair, 2011
Foto: Arno Declair, 2011 
 

Antigone

von Sophokles
Regie: Friederike Heller

Deutsch von Friedrich Hölderlin

Wessen Wahrheit ist die richtige: die des einzelnen Menschen, der sein Leben selbst bestimmt und verantwortlich leben möchte? Oder weiß die Gemeinschaft, was dem Zusammenleben der Menschen zuträglich ist und an welche Gesetze sich alle halten müssen, um ein friedliches Miteinander zu ermöglichen? In der Moderne sind die Beispiele für Fehler von beiden Seiten zahlreich. Das ständige Ringen zwischen dem Einzelnen und den Vielen, zwischen der Überzeugung und der Mehrheit, zwischen dem Gefühl und der Macht bestimmt den gesellschaftlichen Prozess. Im Aufeinandertreffen zweier gleichberechtigter Positionen sah Hegel das Genie der Tragödie. Sie müssen aneinander untergehen und in diesem Untergang zeigen sie die Wahrheit des menschlichen Daseins.
In »Antigone« wird dieser tragische Riss als Familiengeschichte dargestellt. Die vier Kinder von Ödipus und Iokaste sind nach der Selbstentdeckung ihres Vaterbruders tief verunsichert. Sie sollen die Macht übernehmen und finden nur eine haltlose Konstruktion. Der eine Bruder soll herrschen und nach einer bemessenen Frist diese Macht an den anderen Bruder übergeben. Als die Zeit zum Wechsel kommt, will Eteokles die Macht nicht hergeben. Polyneikes verbündet sich mit fremden Herrschern, um gegen seine eigene Stadt in den Krieg zu ziehen. Der Kampf verläuft siegreich für die Verteidiger der Stadt, die beiden Brüder töten sich gegenseitig. Kreon, der neu eingesetzte Vertreter der Macht, bestimmt, dass der eine Bruder, Eteokles, beerdigt werden soll, der andere hingegen, der Angreifer Polyneikes, vor den Mauern der Stadt unbeweint verwesen muss. Die Schwestern Antigone und Ismene hören von diesem Urteil, das einen Keil in ihre Liebe und Trauer zu den Brüdern treibt. Antigone will den verstoßenen Bruder beerdigen, Ismene will keine weiteren Konflikte, die ihre Familie der Gewalt aussetzen. Antigone ist nun allein und beginnt ihren Kampf gegen die Stadt.

Regie: Friederike Heller
Bühne und Kostüme: Sabine Kohlstedt
Musik:
Musikalische Leitung: Peter Thiessen
Dramaturgie: Bernd Stegemann
Licht: Erich Schneider
Mit: Christoph Gawenda, Tilman Strauß
Flügel, Trompete: Thomas Leboeg
Klavier, Percussion: Michael Mühlhaus
Percussion, Gitarre: Felix Müller
Gesang, Harmonium, Gitarre: Peter Thiessen
Dauer: ca. 120 Minuten(keine Pause)

Premiere war am 4. Februar 2011