Das Leben des Vernon Subutex 1, Foto: © Thomas Aurin, 2020 
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Das Leben des Vernon Subutex 1, Foto: © Thomas Aurin, 2020 
Das Leben des Vernon Subutex 1, Foto: © Thomas Aurin, 2020 
Das Leben des Vernon Subutex 1, Foto: © Thomas Aurin, 2020 
Das Leben des Vernon Subutex 1, Foto: © Thomas Aurin, 2020 
 

Das Leben des Vernon Subutex 1

von Virginie Despentes
In einer Fassung von Florian Borchmeyer, Bettina Ehrlich und Thomas Ostermeier
Aus dem Französischen von Claudia Steinitz
Regie: Thomas Ostermeier

15.05.2022, 17.00–21.15

Bei Vernon Subutex läuft es bemerkenswert schlecht. Vormals Inhaber eines in ganz Paris bekannten Plattenladens, mit Kunden von der Rockszene bis in die hippe Bourgeoisie gesegnet und von weiblichen Groupies umschwärmt, verliert er im Zeitalter digitaler Tauschbörsen und Streamingdienste erst sein Geschäft. Dann, nachdem er das meiste online vertickt hat, steht er gänzlich ohne Einkommensquelle da. Mehr noch: ohne Existenzberechtigung. Dinosaurier der analogen Ära, vergräbt er sich über Jahre mit Sixpacks und Fernsehserien in seiner Wohnung, die er nur noch mit Hilfe seines ehemaligen Bandkollegen, des mittlerweile legendären Sängers Alex Bleach, bezahlen kann. Als der einen frühen Rockstar-Tod stirbt, bricht für Vernon der letzte wirtschaftliche Halt weg. Er landet auf der Straße und beginnt eine Couchsurfing-Odyssee bei alten Freund_innen und Weggefährt_innen und damit eine Reise zu den Abgründen einer zutiefst verunsicherten, von Spaltung, Ungleichheit und sozialer Verwahrlosung geprägten Gesellschaft – bis er sich schließlich wirklich als Clochard durch Paris schlagen muss. Ob glückloser Drehbuchautor, früherer Punk, jetzt »rechter Sack«, liberaler Moslem mit fundamentalistischer Tochter, feministischer Ex-Porno-Star, auf Cybermobbing spezialisierte Superschnüfflerin oder Banlieue-Macho – in schroffen Perspektivwechseln entwirft die französische Autorin und Filmemacherin Virginie Despentes ein schillerndes Panorama verschiedener Generationen, sozialer Schichten, Geschlechtsidentitäten und politischer Orientierungen. Der erste Teil ihrer Trilogie um Vernon Subutex ist zugleich Parforce-Ritt durch die Themen unserer Zeit und faszinierendes Sozialpanorama. Nach »Rückkehr nach Reims« und »Im Herzen der Gewalt« widmet sich Thomas Ostermeier erneut den Kontrasten einer sich zusehends polarisierenden und verrohenden Gegenwart in Form der Adaption eines zeitgenössischen französischen Prosatextes.

Regie: Thomas Ostermeier
Bühne und Kostüme: Nina Wetzel
Video: Sébastien Dupouey
Musik: Nils Ostendorf
Dramaturgie: Bettina Ehrlich
Licht: Erich Schneider
Vernon Subutex: Joachim Meyerhoff
Emilie / Audrey / Gaëlle: Julia Schubert
Xavier Fardin: Holger Bülow
Sylvie / Die Hyäne: Stephanie Eidt
Laurent Dopalet: Axel Wandtke
Pamela Kant: Ruth Rosenfeld
Daniel: Henri Maximilian Jakobs
Kiko: Bastian Reiber
Marcia: Mano Thiravong
Aïcha / Anaïs: Hêvîn Tekin
Patrice: Thomas Bading
Alexandre Bleach im Video: Blade AliMBaye
Musiker_innen: Henri Maximilian Jakobs, Ruth Rosenfeld, Taylor Savvy, Thomas Witte
Dauer: ca. 255 Minuten(inkl. Pause)

Premiere war am 4. Juni 2021

Gastspiele

Hamburg (Februar 2022)
Zagreb (April 2022)
Paris (Juni 2022)

Koproduktion mit dem Kroatischen Nationaltheater Zagreb