Foto: Arno Declair, 2004
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Foto: Arno Declair, 2004
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Der Kirschgarten

Von Anton Tschechow
Regie: Falk Richter

Bearbeitung von Falk Richter

Der riesige Kirschgarten um ihr Elternhaus steht in voller Blüte, als die Ranjewskaja nach Jahren heimkehrt. Sie wird erwartet von den Menschen, die das Anwesen bevölkern: ihr Bruder Leonid, der in den Kneipen der Stadt von seiner wilden Jugend träumt, ihre unglücklich verliebte Ziehtochter Warja, die den Laden am Laufen hält, und Firs, der uralte Diener der Familie, der sie alle immer noch wie Kinder behandelt. Dazu gesellt sich nun ihre illustre Reisegesellschaft mit ihrem persönlichen Diener Jascha, einem Gigolo, und Charlotta, einer Künstlerin, die ihre Tochter erziehen soll. Endlich ist ihre bunte Familie wieder vereint. Einst war die Ranjewskaja vor der Erinnerung an den Tod ihres Ehemannes und ihres Sohnes von hier mit ihrem Geliebten in ein wildes Leben nach Paris geflüchtet. Jetzt hat ihre Tochter Anja sie zurückgeholt. Die Geschwister haben zu lange über ihre Verhältnisse gelebt. Das Landgut ist völlig überschuldet, der Kirschgarten wirft kaum noch Geld ab, es droht die Zwangsversteigerung. Der Geschäftsmann Lopachin versucht die Ranjewskaja zu überzeugen, den unprofitablen Garten abzuholzen, das Haus abzureißen und das Land zur Errichtung von Sommerhäusern zu parzellieren, um den Ruin abzuwenden und mit dem Besitz endlich Geld zu verdienen. Er hat sich aus ärmsten Verhältnissen hochgearbeitet und träumt nun von tausend neuen kleinen Gärten für erholungsbedürftige Großstädter, die es sich leisten können. Doch die Ranjewskaja und ihr Bruder können sich nicht entschließen, den Kirschgarten, den Sehnsuchtsort ihrer Jugend, in ein profitorientiertes Unternehmen zu verwandeln. Während die Familie mit ihren Freunden ein letztes großes rauschendes Fest feiert, ersteigert Lopachin das Landgut. Die Familie und ihre Freunde müssen den Kirschgarten für immer verlassen. Die ökonomischen Erfordernisse einer neuen Zeit haben gesiegt. Allein Firs bleibt zurück. Von allen vergessen, legt er sich im leeren Haus zum Sterben, während die ersten Bäume des Gartens fallen. Nach der »Möwe« und »Drei Schwestern« schließt Falk Richters Tschechowtrilogie mit einer zeitgenössischen Bearbeitung der Frage, warum der Kirschgarten verloren geht – ein Ort, der vielleicht die Möglichkeit eines anderen Lebens geborgen hätte. Denn der Kirschgarten hätte ein Zuhause für eine menschliche Gemeinschaft sein können, die frei ist von der Einsamkeit radikal individualisierter Überlebenskämpfe einer neuen Zeit.

Autor: Anton Tschechow
Regie: Falk Richter
Bühne: Katrin Hoffmann
Kostüme: Marysol Del Castillo
Musik: Paul Lemp
Dramaturgie: Jens Hillje
Licht: Carsten Sander
Ljubow Andrejewna Ranjewskaja: Bibiana Beglau
Warja: Elzemarieke De Vos
Anja: Eva Meckbach
Leonid Andrejewitsch Gajew: Kay Bartholomäus Schulze
Jermolaj Alexejewitsch Lopachin: Bruno Cathomas
Pjotr Sergejewitsch Trofimow: Mark Waschke
Charlotta Iwanowa: Steffi Kühnert
Firs: Erhard Marggraf
Jascha: Stefan Stern
Dauer: ca. 180 Minuten

Premiere war am 29. Januar 2008