Foto: Hubert Amiel, 2018
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Foto: Hubert Amiel, 2018
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Foto: Hubert Amiel, 2018
Foto: Hubert Amiel, 2018 
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Foto: Hubert Amiel, 2018
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Die Wiederholung

von Milo Rau & Ensemble
Konzept und Regie: Milo Rau

01.09.2018, 20.00–21.45
Auf Französisch und Niederländisch mit deutschen und englischen Übertiteln

In einer Nacht im April 2012 spricht Ihsane Jarfi an einer Straßenecke von Liège vor einer Schwulenbar mit einer Gruppe junger Männer in einem grauen VW Polo. Zwei Wochen später findet man ihn tot am Rand eines Waldes in der Umgebung. Er wurde stundenlang gefoltert und brutal ermordet. Das Verbrechen erschüttert und verstört die ganze Stadt, die durch hohe Arbeitslosigkeit nach Schließung vieler Industriebetriebe und soziale Spannungen geprägt ist. Was steht am Anfang eines Verbrechens? Absicht oder Zufall? Welche Rolle spielt das Publikum? Welche Schuld trägt das Kollektiv? Lässt sich ein Verbrechen überhaupt rekonstruieren? Und wer steht dabei auf der Bühne? Gemeinsam mit den vier Schauspieler_innen Sara De Bosschere, Sébastien Foucault, Johan Leysen und Tom Adjibi sowie dem Lageristen Fabian Leenders und der Hundesitterin Suzy Cocco begibt er sich auf die Spur eines Kapitalverbrechens und sucht nach den grundlegenden Emotionen einer tragischen Erfahrung: Verlust und Trauer, Lüge und Wahrheit, Unheil und Furcht, Grausamkeit und Schrecken. Sie sinnieren über den Glanz und die Abgründe von Leben und Theater und schlüpfen in die Rollen der Hauptfiguren eines brutalen Mordfalls: Es entsteht ein Manifest für ein demokratisches Theater des Realen, eine Annäherung an das Tragische in Form eines allegorischen Kriminalspiels.

Milo Rau eröffnet mit dieser Inszenierung die Reihe »Histoire(s) du théâtre«, eine spielerische Langzeituntersuchung der ältesten Kunstform der Menschheit. Dabei kommen Rau und sein Team auf die grundlegenden Probleme ihrer künstlerischen Arbeit der letzten 15 Jahre zurück: die Frage nach der Darstellbarkeit von Gewalt und traumatischen Ereignissen auf der Bühne. Eine Suche nach dem Kern der conditio humana und ein Gesang auf die Kraft des Theaters.

Konzept und Regie: Milo Rau
Bühne und Kostüme: Anton Lukas
Recherche und Dramaturgie: Eva-Maria Bertschy
Dramaturgische Mitarbeit: Stefan Bläske, Carmen Hornbostel
Licht: Jurgen Kolb
Sounddesign: Jens Baudisch
Produktion: Mascha Euchner-Martinez, Eva-Karen Tittmann
Dauer: ca. 105 Minuten

Deutschlandpremiere am 1. September 2018

»Die Wiederholung« ist eine Produktion des International Institute of Political Murder (IIPM), Création Studio Théâtre National Wallonie-Bruxelles. Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds Berlin, Pro Helvetia und Ernst-Göhner-Stiftung. In Koproduktion mit Kunstenfestivaldesarts, NTGent, Schaubühne Berlin, Théâtre Vidy-Lausanne, Théâtre Nanterre-Amandiers, Tandem Scène Nationale Arras Douai, Théâtre de Liège, Münchner Kammerspiele, Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt a. M., Theater Chur, Gessnerallee Zürich, Romaeuropa Festival.