Dyke Dogs Salon
Eine queer-lesbische Kulturpartie von Lynn Takeo Musiol, Evan Tepest und Gästen
Lynn hätte gerne einen Hund, hat aber keine Wohnung. Evan hätte auch gerne einen, fragt sich aber, ob es okay ist, über ein Lebewesen zu herrschen. Beide träumen von einem atmenden, warmen Produkt ihrer Liebe: ihrem Dyke Dog.
Wie erzählt sich die Welt über einen queer-lesbischen Blick? Wie können wir Sichtbarkeit erzeugen, ohne woke Visibility zu performen? Was ist der Zusammenhang, in dem ich mich und mein Begehren tagtäglich reproduziere? Und welchen Hinweis gibt er darauf, wie eine solidarische Zukunft aussehen könnte?
Es ist schlecht bestellt um die lesbische Sichtbarkeit im Theater. Während der klassische Theaterkanon lesbische Protagonist_innen nahezu ausblendet, stehen moderne und gerne gespielte Adaptionen wie »Die bitteren Tränen der Petra von Kant« von Rainer Werner Fassbinder oder auch Ingmar Bergmans »Persona« in der Tradition der lesbischen Pulp-Fiktion. Queerness darf hier kein Happy End erleben. Dabei wären »Geschichten, die ich mir als junges lesbisches Mädchen zu sehen gewünscht hätte«, wie Paula Knüpling vom Theaterkollektiv cmd+c betont, so wichtig, um den von Theatern formulierten Diversitätsanspruch einzulösen.
Aufmüpfig, selbstbewusst, widerständig und spielerisch möchten »Dyke Dogs« daher die Perspektive von Queers und Lesben in den Fokus nehmen, »die mehr als die Mehrheitsgesellschaft in den Blick nimmt.«
»Dyke Dogs« ist eine Veranstaltungsreihe kuratiert vom gleichnamigen Kollektiv, bestehend aus Evan Tepest und Lynn Takeo Musiol. Beide haben etwas Soziologisches studiert, tragen Wasserzeichen in ihren Horoskopen und sind im post-industriellen Rheinland aufgewachsen. Gemeinsam schreiben, kuratieren und performen sie seit 2018. Ihre Maxime: Dyke is a riot. Dyke ist tragisch. Dyke ist immer unzureichend.
Opening:
20. Oktober 2022
New Lesbian Drama
(Diskurs und Performance)
10. November 2022
Klima, Klasse, Kleinstadt: Ökologische Utopien waren immer lesbisch
(Diskurs und Performance)
8. Dezember 2022
Church of Shame: Eine lesbische Cummunion
(Performance)
Instagram @dykedogs
Veranstaltung im Literarischen Colloqium Berlin
15. September, 17 Uhr.
»Dyke Dogs« goes LCB: Lesbische Literatur heute Vernetzung, Diskussion, Lesungen + After-Party u.a. mit Duygu Ağal,
Kaśka Bryla, Franziska Gänsler und Hengameh Yaghoobifarah
Adresse: Am Sandwerder 5, 14109 Berlin.