Familie, Foto: © Michiel Devijver 
Familie, Foto: © Michiel Devijver 
Familie, Foto: © Michiel Devijver 
Familie, Foto: © Michiel Devijver 
Familie, Foto: © Michiel Devijver 
Familie, Foto: © Michiel Devijver 
Familie, Foto: © Michiel Devijver 
Familie, Foto: © Michiel Devijver 
Familie, Foto: © Michiel Devijver 
Familie, Foto: © Michiel Devijver 
 

Familie

(Gent)
von Milo Rau und Ensemble
Regie: Milo Rau

Gastspiel im Rahmen des FIND 2020

2007 erhängte sich in Calais eine ganze Familie: die Eltern und ihre zwei Kinder. Ein Motiv wurde nie gefunden. Im Abschiedsbrief heißt es: »Wir haben es vermasselt, sorry.« Welche Gründe, welche Traumata liegen einem solchen Selbstmord zugrunde? In »Familie« steht eine echte Familie auf der Bühne: Die Schauspieler_ innen An Miller und Filip Peeters spielen nicht nur als Paar zusammen, sondern auch zum ersten Mal in ihrer Karriere mit ihren beiden Teenager-Töchtern Leonce und Louisa – und ihren Hunden. Ausgehend vom mysteriösen Fall der Familie Demeester untersucht die Familie Peeters-Miller dabei ihre eigene Geschichte und hinterfragt die Konstruktion Familie als Kern und Ursprung unserer heutigen Welt. »Familie« ist ein Experiment, eine ethnologische Studie zeitgenössischen Privatlebens, eine Ausstellung des Alltags: Sehen wir auf der Bühne das Haus der Familie Demeester oder ist es das Haus der Familie Peeters-Miller? Fiktion und Realität vermischen sich, während wir auf der Bühne einen Abend wie in vielen Familien sehen – nur dass es der letzte ist. Wir beobachten die Mitglieder einer Familie beim Essen, Telefonieren, Duschen. Sie schauen Videos, hören Musik, räumen auf, sprechen über alltägliche Dinge und gemeinsame Erinnerungen. Und in dieser Darstellung des Gewöhnlichen stellt sich die Frage: Warum sind wir hier? Wäre es nicht besser, wenn wir verschwinden würden? Nach dem internationalen Erfolg der Produktionen »Five Easy Pieces«, die das Leben des Mörders und Kinderschänders Marc Dutroux mit Kindern auf die Bühne brachte, und »La Reprise« über den homophoben Mord an Ihsane Jarfi in Liège, komplettiert Milo Rau seine Trilogie der modernen Verbrechen mit einemFamiliendrama.

Die digitale Version des Programmhefts zu »Familie« des NTGent kann hier durchgeblättert werden:
https://issuu.com/ntgent/docs/programmaboekje_familie_issuu_en/s/10128098

Milo Rau (*1977, Bern) inszeniert Theaterstücke, Filme und Performances und wurde damit zu zahlreichen internationalen Festivals wie dem Theatertreffen Berlin, dem Festival d’Avignon und der Biennale Teatro di Venezia eingeladen. 2007 gründete er das »International Institute of Political Murder (IIPM)«. Er gewann u. a. den Peter-Weiss-Preis 2017 und im selben Jahr die Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik sowie den Preis des Deutschen Zentrums des Internationalen Theater Instituts (ITI). Seit der Spielzeit 2018/19 ist Milo Rau Künstlerischer Leiter des NTGent.

Dramaturgie und Recherche: Carmen Hornbostel
Coach: Peter Seynaeve
Bühne: Anton Lukas
Kostüme: Louisa Peeters & Anton Lukas
Video: Moritz von Dungern
Regieassistenz: Liesbeth Standaert
Dramaturgieassistenz: Eline Banken
Licht: Dennis Diels
Musikalische Einrichtung: Saskia Venegas Aernouts
Ton- und Videotechnik: Raf Willems
Produktionsleitung: Els Jacxsens
Technische Produktionsleitung: Chris Vanneste

Mit: Leonce Peeters, Louisa Peeters, An Miller, Filip Peeters

Dauer: ca. 80 Minuten

Empfohlen ab 16 Jahren.

Produktion: NTGent
Koproduktion: Romaeuropa Festival, Künstlerhaus Mousonturm, Schauspiel
Stuttgart, Théâtre de Liège, Scène Nationale d’Albi
Unterstützt durch The Belgian Tax Shelter.

 

FIND wird gefördert aus Mitteln des Landes Berlin, Senatsverwaltung für Kultur und Europa.