Foto: © Richard Davenport, 2017 
Foto: © Richard Davenport 
 

Filmvorführung salt:dispersed

Text und Perfomance: Selina Thompson
Filmregie: Wendy Yee Man Wong

»salt: dispersed« ist die Verfilmung der preisgekrönten Show der Künstlerin Selina Thompson über Trauer, Schwarze britische Identität und Kolonialismus. 

In »salt.« fährt die britische Performerin Selina Thompson als Passagierin an Bord eines kommerziellen Containerschiffs die Route der Schiffe nach, die ihre Vorfahren aus Ghana nach Jamaika und von dort aus nach Großbritannien deportierten. Thompsons Vorfahren waren Teil von mehreren Millionen schwarzer Männer, Frauen und Kinder, die als Sklaven verkauft wurden und mit ihrer Arbeit den westlichen Wohlstand beförderten und den Grundstein des heutigen europäischen ökonomischen Erfolgs legten. Auf ihrer eigenen Reise wird Thompson mit normalisiertem, systemischem und beifälligem Rassismus konfrontiert und beobachtet patriarchale Machtverhältnisse innerhalb der Mannschaft, die nahe legen, dass die koloniale Vergangenheit nicht so weit in der Ferne liegt, wie sie vor Antritt der Reise glaubte. Als Thompson in Elmina Castle, Ghana vor der »Door of No Return« steht und den atlantischen Ozean betrachtet, erinnert sie sich an die Menschen, die dort, auf der Reise oder auf den Plantagen, gestorben sind. Wie kann die Trauer, die sie in diesem Moment empfindet, in einer Welt existieren, in der es zugleich so banale Dinge wie Postfilialen und Parfümzerstäuber gibt? Und was bedeutet es, als schwarze Frau in einem zum Großteil von weißen Menschen bevölkerten Land zu leben?

>>> Essay zu Stück in Pearsons Preview: »salt.«, the Slave Trade and Germany Today

Sound: Guy Dowsett
DOP: João Luís Ribeiro

Nach der Original-Theaterproduktion »salt.«
Regie: Dawn Walton
Bühnenbild: Katherina Radeva
Licht: Cassie Mitchell, Louise Gregory
Ton: Tanuja Amarasuriya
Musik: Sleepdogs
Dramaturgie Assitenz: Maddy Costa und Season Butler

Produziert von Selina Thompson Ltd., Battersea Arts Centre und Arts Council England.