FRATERNITÉ, Conte fantastique

»BRÜDERLICHKEIT, fantastische Geschichte« (Paris)
von Caroline Guiela Nguyen und dem gesamten künstlerischen Team
Regie: Caroline Guiela Nguyen

04.04.2022, 19.30–22.40
Auf Französisch, Arabisch, Vietnamesisch und Englisch mit deutschen und englischen Übertiteln

Im Anschluss Publikumsgespräch

Die Erde, an einem Nachmittag, irgendwann in der Zukunft. Eine Sonnenfinsternis verdunkelt den Planeten. Alle Augen richten sich auf den Himmel, eine unendlich lange Weile, als plötzlich, da vier Minuten später die Sonne wieder auftaucht, alles anders ist: Die Hälfte der Menschheit ist grund- und spurlos verschwunden. Man spricht von dem Ereignis fortan als der »Großen Sonnenfinsternis«.

So beginnt »FRATERNITÉ, Conte fantastique«, eine fantastische Geschichte, welche den Begriff der Brüder- bzw. Schwesterlichkeit angesichts einer Katastrophe untersucht: Alle Menschen haben geliebte Angehörige verloren und versuchen, sich gegenseitig über ihre Verluste hinweg zu helfen, sich auf ihre je eigene Weise ihrem Schmerz zu stellen, ihre Trauer und Wut miteinander zu teilen. Und sie gründen neue Institutionen. So entstehen »Zentren für Trost und Sorge«, in denen sich Ehrenamtliche der Tränen und der Erinnerungen Hinterbliebener annehmen, eine Art »empathische Verwaltung« praktizieren. Hier begegnen sich Wütende, Unerlöste, Trauernde, unterstützen sich gegenseitig und versuchen, die Hoffnung und auch das Lachen wiederzufinden.

Nach »SAIGON«, das beim FIND 2018 zu Gast war, entwirft Caroline Guiela Nguyen mit »FRATERNITÉ, Conte fantastique« eine Zukunftsvision, die angesichts einer großen Katastrophe Mut und Hoffnung macht und den Glauben an die menschliche Fähigkeit, einander zu helfen, bewahrt. Die Inszenierung ist der zweite Teil einer Trilogie mit dem Titel »Fraternité«. Erster Teil ist der Film »Les Engloutis« (Die Verschluckten), gedreht mit Langzeitgefangenen eines Gefängnisses in Arles. Der dritte Teil mit dem Arbeitstitel »L’Enfance, la Nuit« (Die Kindheit, die Nacht) entsteht mit Schauspieler_innen des Schaubühnen-Ensembles und hat im Herbst 2022 in Berlin Premiere.

Mit: Dan Artus, Saadi Bahri, Hoonaz Ghojallu, Maïmouna Keita, Nanii, Elios Noël, Alix Petris, Lamya Regragui, Saaphyra, Vasanth Selvam, Hiep Tran Nghia, Anh Tran Nghia, Mahia Zrouki
Künstlerische Mitarbeit: Claire Calvi
Bühne: Alice Duchange
Kostüm: Benjamin Moreau
Licht: Jérémie Papin
Video: Jérémie Scheidler
Sounddesign: Antoine Richard
Musik: Teddy Gauliat-Pitois, Antoine Richard
Dramaturgie: Hugo Soubise, Manon Worms
Produktion: Les Hommes Approximatifs. Ausführende Produzenten: Les Hommes Approximatifs, Festival d’Avignon. Koproduktion Frankeich: Odéon Théâtre de l’Europe, ExtraPôle Provence-Alpes-Côte d’Azur*, La Comédie – CDN de Reims, Théâtre National de Bretagne, Théâtre National de Strasbourg, Châteauvallon scène nationale, Théâtre de l’Union – CDN du Limousin, Théâtre Olympia CDN de Tours, MC2: Grenoble, La Criée – Théâtre national de Marseille, Le Grand Théâtre de Loire-Atlantique, Célestins – Théâtre de Lyon, Comédie de Colmar – CDN Grand Est Alsace, La rose des vents – Scène nationale Lille Métropole Villeneuve d’Ascq, Le Parvis – Scène nationale Tarbes Pyrénées, Théâtre National de Nice, Théâtre du Beauvaisis – Scène nationale. Internationale Koproduzenten: PROSPERO – Extended Theatre, Théâtre National Wallonie-Bruxelles, Théâtre de Liège, Les théâtres de la ville de Luxembourg, Centro Dramatico Nacional Madrid, Dramaten Stockholm, Schaubühne Berlin, Teatro Nacional D. Maria II Lisbonne, Thalia Theater Hamburg, Festival Romaeuropa

Dauer: ca. 190 Minuten

Mit freundlicher Unterstützung des Institut fran.ais Deutschland. Gefördert aus Mitteln des Landes Berlin, Senatsverwaltung für Kultur und Europa.