Foto: Alex Yoku, 2014
Foto: Alex Yoku, 2014 
Foto: Alex Yoku, 2014
Foto: Alex Yoku, 2014 
Foto: Alex Yoku, 2014
Foto: Alex Yoku, 2014 
Foto: Alex Yoku, 2014
Foto: Alex Yoku, 2014 
Foto: Alex Yoku, 2014
Foto: Alex Yoku, 2014 
Foto: Alex Yoku, 2014
Foto: Alex Yoku, 2014 
 

Idioten

Gastspiel  des  Gogol Center (Russland)
von Lars von Trier
Regie: Kirill Serebrennikov

Ein Gerichtsprozess im Moskau der Gegenwart. Angeklagt sind die »Idioten«, eine Gruppe von Aktivisten, die vorgeben, verrückt zu sein, und der Gesellschaft mit ihren bewusst schockierenden Aktionen die eigene Absurdität, Engstirnigkeit und Gewalttätigkeit vorführen. Es kann jeden treffen: Journalisten, Geschäftsleute oder einfach nur Menschen auf der Straße. Die Idioten machen Homophobie und religiösen Fanatismus, Beschneidung der Meinungsfreiheit und Repressionen sichtbar. Themen, die die russische Gesellschaft spalten. Während die verrücktspielenden Idioten in Lars von Triers Film noch tragische Clowns sind, treiben sie bei Serebrennikov die Zwänge der sie umgebenden Gesellschaft auf die Spitze. Schließlich klagt das russische Justizsystem sie als politische Feinde an und verurteilt sie zu harten Strafen. Im Geist des Manifests der Dogma 95-Filmemacher, das kategorisch technische Spielereien, Illusionskino und Spezialeffekte ablehnt, versucht die Inszenierung, die Dogma-Regeln in die Sprache des Theaters zu übersetzen. Kirill Serebrennikov, Valery Pecheikin und das Schauspieler-Ensemble entwickeln ihre Inszenierung aus Improvisationen. Ihre Arbeit wirft vor allem Fragen auf: Unter welchen Umständen wird eine Provokation zur Heldentat? Wo verläuft die Grenze zwischen aufrührerischem Verhalten und politisch legitimiertem Widerstand? Wie weit lohnt es sich für eine Idee einzutreten, ihr treu zu bleiben bis zum bitteren Ende? Und wer ist der eigentliche ›Idiot unserer Zeit‹?

>>> Englischsprachiger Artikel über »Idioten« auf unserem Festival-Blog

Dauer: ca. 165 Minuten

Gastspiel des Gogol Center

Unterstützt von der Stadt Moskau