است (ist), Foto: Navid Fayaz 
است (ist), Foto: Navid Fayaz 
است (ist), Foto: Navid Fayaz 
است (ist), Foto: Navid Fayaz 
است (ist), Foto: Navid Fayaz 
است (ist), Foto: Navid Fayaz 
است (ist), Foto: Navid Fayaz 
 

است (ist)

(Teheran)
von Parnia Shams und Amir Ebrahimzadeh
Regie: Parnia Shams
Globe

Ein Unterrichtsraum in einer privaten Mädchenschule in Teheran. Mitten im Schuljahr kommt die 16-jährige Mahoor neu in die Schulklasse. Ihre Eltern leben im Norden des Landes und haben sich scheiden lassen. In der neuen Schulklasse wird Mahoor schnell zum Zentrum der Aufmerksamkeit. Es konzentrieren sich Neugierde und Eifersucht auf sie. Sie freundet sich mit Parnia an, der klassenbesten Schülerin. Schnell wird diese Freundschaft innerhalb der Klasse, vor allem aber auch von den Lehrenden der Schule mit Argwohn beäugt und verleumdet. Die Freundschaft überschreite auf inakzeptable Weise Grenzen, heißt es seitens des Schuldirektoriums, sei »abnormal« und »subversiv«. Beide Schülerinnen werden gezwungen, eine Erklärung zu unterschreiben, dass es sich um eine rein platonische Freundschaft der beiden Mädchen handle, und keine Liebesbeziehung. Die beiden Schülerinnen gehen sehr unterschiedlich mit dieser Zerreißprobe um. Die Inszenierung است (Persisch für »ist«) entwickelte die junge Autorin, Schauspielerin und Regisseurin Parnia Shams mit sechs weiteren Theaterabsolventinnen der Sooreh Universität in Teheran, ausgehend von eigenen Erfahrungen. Möglichst nah sollen Schauplatz und Spiel die Wirklichkeit von Überwachung und Repression wiedergeben, allerdings mit einem entscheidenden Unterschied zu echten Mädchenschulen: Einzig die Schülerinnen haben eine Stimme. Der Machtapparat aus Lehrerinnen und Direktorium, der innerhalb der Schule die intimsten Beziehungen überwacht, diszipliniert und letztlich auch unterdrückt, wird nicht von Schauspielerinnen verkörpert, sondern existiert nur in den Reaktionen der Schülerinnen.

Parnia Shams studierte Theaterregie an der Sooreh Universität in Teheran. Als Schauspielerin stand sie 2015 in »Sprich Medea«, 2016 in »Der Anfang einer Symphonie« und 2017 in »Ghorb an Gaah« auf der Bühne. Parallel dazu begann sie, selbst Texte zu schreiben und zu inszenieren, zuerst »Tatavor«, das mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde. Ihr Stück » است (ist)« schrieb und inszenierte sie 2018. Die Inszenierung gewann mehrere Preise beim International University Festival Teheran 2019 und tourte danach in Teheran und international. Beim FIND 2023 ist sie zum ersten Mal in Deutschland zu Gast.

Mit: Mahtab Karimi, Sadaf Maleki, Mahoor Mirzanezhad, Yasaman Rasouli, Shadi Safshekan, Parnia Shams, Parvaneh Zabeh. Dramaturgie: Shahab Rahmani
Bühne: Pourya Akhavan
Kostüme: Pegah Shams
Regieassistenz: Mahmood Khodaverdi
Licht: Alireza Miranjom
Grafik: Mohammed Mosavat
Vertrieb: NH Theatre Agency

Dauer: ca. 60 Minuten

ت (ist) wird gemeinsam präsentiert vom Festival Internationale Neue Dramatik (FIND) der Schaubühne Berlin, dem Festival Theaterformen in Hannover, den 22. Internationalen Schillertagen am Nationaltheater Mannheim und dem Festival Theater der Welt 2023 in Frankfurt und Offenbach am Main.

Gastspiel mit Unterstützung der Rudolf Augstein Stiftung

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