Kongress: Welche Linke wollen wir?


In ganz Europa muss die traditionelle Linke einen herben Bedeutungsverlust hinnehmen. Als Verantwortliche von neoliberalen Reformen wie der »Agenda 2010« und ihren jeweiligen Äquivalenten haben die sozialdemokratischen Parteien ihre Glaubwürdigkeit als Vertreter der Arbeitenden und Erwerbslosen verspielt. Diese wenden sich allerorts rechtspopulistischen Bewegungen zu. Gleichzeitig etablieren sich neue linke Bewegungen, die sich als Sprachrohr der Vergessenen zu legitimieren suchen – oft mit nationalpopulistischen Rezepten, die sich von denen der Rechten wenig unterscheiden. Wie kann sich eine zeitgenössische Linke in diesem Szenario neu definieren? Wie wieder wirkungsmächtig werden? Auf Initiative von Didier Eribon und im Kontext der Premiere des Stücks »Italienische Nacht« – das die Spaltung der Linken vor dem Hintergrund einer die Straßen erobernden Rechten thematisiert – tauschen maßgebliche Akteur_innen aus Deutschland und Europa ihre Ideen zu einer Gestaltung der Linken aus: Auf drei Podien zu drängenden Themen des Augenblicks suchen sie nach – wie Eribon es in »Rückkehr nach Reims« formuliert – »Theorien und Sichtweisen, die neue Perspektiven erschließen und der Linken einen Weg in die Zukunft weisen, in der sie ihren Namen wieder verdient«.

12.00–13.30 Uhr
Podium »Perspektiven einer linken Wirtschafts- und Sozialpolitik«
Mit: Sergio Coronado (Abgeordneter der Nationalversammlung, La France Insoumise), Heiner Flassbeck (Wirtschaftswissenschaftler), Katja Kipping (Parteivorsitzende DIE LINKE)
Moderation: Caterina Lobenstein (Journalistin)

 

 

 

14.30–16.00 Uhr

Podium »Solidarität in Zeiten des Grenzregimes: Für eine neue Einwanderungs- und Asylpolitik«

Mit: Berenice Böhlo (Republikanischer Anwältinnen- und Anwälteverein), Naika Foroutan (Leiterin Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung), Klaus Vogel (Kapitän, Gründer von SOS MEDITERRANEE)
Moderation: Vanessa Vu (Journalistin)

 

 

 

16.30–18.30 Uhr

Diskussionsrunde »Welche Linke wollen wir?«

Mit: Didier Eribon (Philosoph und Soziologe), Kevin Kühnert (Bundesvorsitzender Jusos), Klaus Lederer (Senator für Kultur und Europa des Landes Berlin, DIE LINKE), Danièle Obono (Abgeordnete der Nationalversammlung, La France Insoumise), Srećko Horvat (Philosoph, DiEM25)
Moderation: Tania Martini (Journalistin und Soziologin)

 

Simultanübersetzung: Lilian-Astrid Geese, Claire Lochet, Alexander Schmitt, Sebastian Weitemeier

Gefördert durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung.