Ein Abend gegen das Vergessen
von und mit Carolin Emcke, Lena Gorelik und Maryam Zaree
Moderation: Michael Wildt
Seit dem entsetzlichen Angriff durch die Hamas am 7. Oktober und der Eskalation der Gewalt im Nahen Osten halten uns Leid, Verlust und Schmerz in ihrem Bann. Der entfachte Diskurs um den Nahost-Konflikt ist von antisemitischen und rassistischen Ressentiments begleitet, Betroffene haben Angst und fühlen sich in großen Teilen allein gelassen. Angesichts täglich steigender antisemitischer Straftaten auch in Deutschland bekommt das mahnende »Nie wieder« eine neue, akute Dringlichkeit. Dieses »Nie wieder« muss mehr sein als ein Ritual, das an symbolträchtigen Tagen wie dem 9. November mantraartig wiederholt wird. Wer gegen Antisemitismus aufbegehren will, wer Erinnerungspolitik ernst nehmen will, braucht historisches Wissen. Ohne Wissen kann es kein Verstehen geben. Ohne Verstehen keine Empathie. Dieser Abend im Kontext der Pogromnacht am 9. November soll erinnern: mit Texten von Überlebenden, die die Vielfalt der Perspektiven derer aufzeigen, die das Grauen der Lager erlebt und beschrieben haben. Ihre Berichte richten sich an die Nachgeborenen, sie erzählen von der Gewalt und der Tortur, aber auch von Widerstand, Freundschaft und der Ethik des Erinnerns. Mit Texten von Primo Levi, Ruth Klüger, Jean Améry, Charlotte Delbo u.v.a.
Nach der Lesung findet ein Gespräch statt, Moderation: Michael Wildt