Foto: Arno Declair, 2011
Foto: Arno Declair, 2011 
Foto: Arno Declair, 2011
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Foto: Arno Declair, 2011
Foto: Arno Declair, 2011 
Foto: Arno Declair, 2011
Foto: Arno Declair, 2011 
Foto: Arno Declair, 2011
Foto: Arno Declair, 2011 
Foto: Arno Declair, 2011
Foto: Arno Declair, 2011 
 

Maß für Maß

von William Shakespeare
Regie: Thomas Ostermeier

Übersetzung und Fassung von Marius von Mayenburg
Premiere in Berlin war am 17. September 2011
Premiere bei den Salzburger Festspielen war am 17. August 2011

In Wien geht es drunter und drüber. Unter Herzog Vincentios Regierung drohen Kriminalität und Prostitution überhand zu nehmen. Sein Statthalter Angelo macht es sich zur Aufgabe, eine rigide Moralpolitik durchzusetzen. Er verurteilt Claudio wegen Sex vor der Ehe zum Tode. Als sich aber Claudios Schwester Isabella für ihren Bruder einsetzt, geraten Angelos Prinzipien ins Wanken. Er unterbreitet ihr ein unmoralisches Angebot: Das Todesurteil wird aufgehoben, wenn sie dafür mit ihm schläft. Für die strenggläubige Isabella ein tragisches Dilemma: Soll sie sich prostituieren, um ihren Bruder zu retten? »Maß für Maß«, eines von Shakespeares Problemstücken, lotet scharfsinnig die Grauzone zwischen moralischer Konsequenz und inhumaner Grausamkeit aus. Es analysiert schonungslos die zwischenmenschliche Dynamik im Umgang mit Macht, Missbrauch und Korruption und bleibt trotzdem eine federnde Komödie über die Schwierigkeit, das Richtige zu tun.
»Maß für Maß« gilt als eines von Shakespeares sogenannten »Problemstücken«. Es verweigert sich der klaren Genre-Zuordnung, ist weder Tragödie noch Komödie. Das wirkt folgerichtig bei einem Stück, das so scharfsinnig die Grauzone zwischen moralischer Konsequenz und inhumaner Grausamkeit auslotet. Es liefert eine schonungslose Analyse der zwischenmenschlichen Dynamik im Umgang mit Macht. Psychische Deformationen scheinen dabei genauso unvermeidbar zu sein wie Machtmissbrauch und Korruption. Keine der Figuren kommt aus diesem Stück unbeschädigt heraus, weder der Herzog, der sich aus politischem Kalkül die Finger nicht schmutzig machen will, noch Angelo, dessen gute Vorsätze wie von selbst ins Monströse pervertiert werden, noch Isabella, die, um ihren Prinzipien treu zu bleiben, das Leben ihres Bruders opfern muss. Trotzdem hat Shakespeare bei all der ungemilderten Härte des Konflikts mit »Maß für Maß« auch eine federnde Komödie über die Schwierigkeit, das Richtige zu tun, geschrieben.

Koproduktion mit den Salzburger Festspielen.

Text: William Shakespeare
Regie: Thomas Ostermeier
Bühne: Jan Pappelbaum
Kostüme: Ulrike Gutbrod
Musik: Nils Ostendorf
Dramaturgie: Peter Kleinert
Licht: Urs Schönebaum
Musikalische Einstudierung: Timo Kreuser
Vincentio, der Herzog: Gert Voss
Angelo, der Stellvertreter: Lars Eidinger
Isabella, Claudios Schwester: Jenny König
Escalus / Madame Overdone: Erhard Marggraf
Lucio: Stefan Stern
Ein Aufseher / Bruder Thomas: Franz Hartwig
Claudio / Mariana: Bernardo Arias Porras
Gesang: Carolina Riaño Gómez
Trompete: Nils Ostendorf
Gitarre: Kim Efert
Dauer: ca. 140 Minuten(keine Pause)

Premiere in Berlin war am 17. September 2011
Premiere bei den Salzburger Festspielen war am 17. August 2011

Gastspiele

Salzburg (August 2011)
Paris (April 2012)
Lausanne (Februar 2013)