Not One of These People, Foto: © Charla Chable de la Héronnière 
Not One of These People, Foto: © Charla Chable de la Héronnière 
Not One of These People, Foto: © Charla Chable de la Héronnière 
Not One of These People, Foto: © Charla Chable de la Héronnière 
Not One of These People, Foto: © Charla Chable de la Héronnière 
Not One of These People, Foto: © Charla Chable de la Héronnière 
Not One of These People, Foto: © Charla Chable de la Héronnière 
 

Not One of These People

von Martin Crimp
Regie: Christian Lapointe

Saal B

Gastspiel FIND 2024
Québec/London

23.04.2024, 20.00–21.40
Auf Englisch mit mobilen Übertiteln auf Deutsch

»Not One of These People« besteht aus 299 Aussagen, die von 299 verschiedenen Figuren gesprochen werden, deren Gesichter wir als Videoprojektionen sehen. Sie wenden sich direkt an uns und teilen uns ihre Gedanken und Ansichten über die Welt mit. In einem Moment stellen sie Fragen über Rassismus, Geschlecht und das Patriarchat, im nächsten vertrauen sie uns intime Geheimnisse an. Mit jeder Äußerung entsteht eine kleine Vignette und ein Einblick in das Privatleben dieser zahlreichen Figuren, die an die Flut von Meinungen erinnern, die uns in den sozialen Medien überschwemmen. Doch die Figuren, die wie Projektionen erscheinen und völlig authentisch wirken, sind in Wirklichkeit nicht echt: Jede von ihnen ist ein Avatar, der mit Hilfe von KI-Algorithmen und Deepfake-Technologie erstellt wurde. Und auch die Texte, die sie sprechen, sind nicht von ihnen selbst gesprochen, sondern werden von einem einzigen Performer vorgelesen: Martin Crimp, der Autor des Stücks. Wenn es die Aufgabe des Schriftstellers ist – so scheint er zu fragen –, Stimmen zu erfinden, wessen Stimmen darf er dann erfinden? Gibt es Grenzen für das, was sie sagen können? Und was, wenn eine erfundene Stimme Dinge sagt, die der Verfasser selbst lieber nicht hören möchte? Beobachten wir hier die Ausübung von Einfühlungsvermögen und Fantasie oder eine Warnung, nicht zu versuchen, in die Köpfe anderer einzudringen?

Martin Crimp, geboren 1956 in Dartford, UK, studierte englische Literatur an der Cambridge University. Seit seinem Debüt als Dramatiker 1982 mit »Living Remains« hat er neben Stücken mehrere preisgekrönte Hörspiele und Opernlibretti geschrieben sowie Übersetzungen und Bearbeitungen veröffentlicht. Er zählt zu den wichtigsten zeitgenössischen Dramatikern.

Christian Lapointe, 1978 in Québec, Kanada, geboren, ist künstlerischer Leiter von Carte Blanche und Kurator des Festivals Mois Multi, beide in Québec City. Seit 2000 hat er mehr als dreißig Stücke und Performances konzipiert, aufgeführt und inszeniert.

 

MIT: Martin Crimp
TEXT: Martin Crimp
REGIE UND BÜHNE: Christian Lapointe
DRAMATURGIE: Andréane Roy
SOUND DESIGN, TECHNISCHE LEITUNG UND OPERATOR: Gabriel Filiatreault
TECHNISCHE LEITUNG: Jérémy Busque
LICHT: Caroline Ross
DEKORATION UND BÜHNENBILDASSISTENZ: Julie Lévesque
REGIEASSISTENZ, PRODUKTIONSLEITUNG UND OPERATOR: Véronic Marticotte
PRODUKTIONSBERATUNG: Anne McDougall
KÜNSTLERISCHE ENTWICKLUNG: Guillaume Lévesque – 0 / 1 Hub numérique

Koproduktion: Royal Court Theatre (London), Carte blanche (Québec City) & Carrefour international de théâtre (Québec City)
In Zusammenarbeit mit: Sporobole (Sherbrooke)

Dauer: ca. 100 Minuten

Mit Unterstützung der Vertretung der Regierung von Québec in Berlin