Oasis de la ImpunidadFoto: © Gianmarco Bresadola, 2022
Oasis de la Impunidad, Foto: © Gianmarco Bresadola, 2022 
Oasis de la ImpunidadFoto: © Gianmarco Bresadola, 2022
Oasis de la Impunidad, Foto: © Gianmarco Bresadola, 2022 
Oasis de la ImpunidadFoto: © Gianmarco Bresadola, 2022
Oasis de la Impunidad, Foto: © Gianmarco Bresadola, 2022 
Oasis de la ImpunidadFoto: © Gianmarco Bresadola, 2022
Oasis de la Impunidad, Foto: © Gianmarco Bresadola, 2022 
Oasis de la ImpunidadFoto: © Gianmarco Bresadola, 2022
Oasis de la Impunidad, Foto: © Gianmarco Bresadola, 2022 
 

Oasis de la Impunidad

(Santiago de Chile)
von Teatro La Re­sentida
Regie: Marco Layera
Studio

In geheimnisvollen Zuckungen bewegen sich acht Körper über die Bühne. Sie marschieren, trainieren und feiern – doch bleibt unklar, ob Leid oder Freude, Stolz oder Angst aus ihren Bewegungen spricht. Gemeinsam bilden sie den Polizeikörper, ein mechanischer und konvulsivischer Organismus, der sich aus streng disziplinierten Körpern zusammensetzt. Sie durchlaufen eine Erziehung zur Gewalt gegen sich und andere, und was einmal in den Körper eingeschrieben ist, durchzieht alle Ebenen des Seins und Lebens. Ordnung wahren lautet das Gebot – doch die dafür nötige Gewalt provoziert eine physikalische Reaktion in den Körpern ihrer Opfer, die stets überzulaufen und eine gefährliche Explosion zu verursachen drohen. In einem abstrakten Museumsraum treffen sich Polizisten, Opfer und fantastische Figuren des Bösen zu einem schaurigen Karneval, in dem nicht alle Fronten klar sind.

Ausgehend vom »estallido social«, dem sozialen Aufstand, der am 18. Oktober 2019 durch die Straßen Santiago de Chiles strömte und die Plaza Dignidad füllte, stellen Marco Layera und die Kompanie Teatro La Re­sentida eine choreographische Über­legung über die Natur der Gewalt an, die in Chile Polizei und Bürger in einer andauernden Dialektik verbindet. Eine Untersu­chung der systemischen Ursachen und individuellen Motive für Gewalt nimmt insbesondere die Seite derjenigen in den Blick, die Gewalt ausüben. Wie verknüpfen sich individuelle Überzeugung und gewaltvolle Disziplinierung? Wer zieht im Hintergrund die Fäden? Wie kann sich die Aggression der Opfer entladen? Und: Wer übernimmt Verantwortung in der Oase der Straflosigkeit? Sechs Schauspieler_innen, zwei Tänzer und eine lebendige Skulptur machen sich auf die Suche.

Mit: Diego Acuña, Nicolás Cancino, Lucas Carter, Mónica Casanueva, Carolina Fredes, Imanol Ibarra, Carolina de la Maza, Pedro Muñoz, David Ruland.
Dramaturgie: Elisa Leroy, Martín Valdés­-Stauber
Bühne: Sebastián Escalona, Cristian Reyes
Kostüm: Daniel Bagnara
Musik: Tomás Gonzales, Andrés Quezada
Regieassistenz: Humberto Adriano Espinoza, Katherine Maureira
Produktionsleitung: Victoria Iglesias, Álvarez de Araya
Technische Leitung:
Karl Heinz Sateler
Produktion: Teatro La Re­sentida, Münchner Kammer­spiele
Koproduktion: Matucana 100, Schaubühne Berlin

»Oasis de la Impunidad« wird außerdem am 7. und 8. April an den Münchener Kammerspielen zu sehen sein.

Dauer: ca. 90 Minuten

Gefördert von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF).

Mit freundlicher Unterstützung des Goethe Instituts.