Foto: Arno Declair, 2015
Foto: Arno Declair, 2015 
Foto: Arno Declair, 2015
Foto: Arno Declair, 2015 
Foto: Arno Declair, 2015
Foto: Arno Declair, 2015 
Foto: Arno Declair, 2015
Foto: Arno Declair, 2015 
Foto: Arno Declair, 2015
Foto: Arno Declair, 2015 
Foto: Arno Declair, 2015
Foto: Arno Declair, 2015 
Foto: Arno Declair, 2015
Foto: Arno Declair, 2015 
Foto: Arno Declair, 2015
Foto: Arno Declair, 2015 
Foto: Arno Declair, 2015
Foto: Arno Declair, 2015 
Foto: Arno Declair, 2015
Foto: Arno Declair, 2015 
Foto: Arno Declair, 2015
Foto: Arno Declair, 2015 
Foto: Arno Declair, 2015
Foto: Arno Declair, 2015 
Foto: Arno Declair, 2015
Foto: Arno Declair, 2015 
 

Ödipus der Tyrann

nach Sophokles/Friedrich Hölderlin
Regie: Romeo Castellucci

30.03.2015, 20.00–21.45

Im Anschluss Publikumsgespräch

Ein Nonnenkloster, in dem die Zeit zu stehen scheint. Eine Gemeinschaft von Karmeliterinnen verrichtet die Stundengebete, Gesänge und Alltagshandlungen. In diesen streng ritualisierten Kosmos, aus dem alles Abgründige und Sexuelle verbannt ist, nistet sich ein dramatisches Geschehen ein, und mit ihm Krankheit, Affekte, Mord und Inzest: Sophokles’ Ödipus-Tragödie, die bald als »Tyrann« den Schauplatz unter Kontrolle bringt wie ein Parasit seinen Wirt. Unablässig fordert eine Seuche Todesopfer. König Ödipus sendet seinen Mitregenten Kreon aus, das Orakel zu befragen, wie das Übel zu bannen ist, und bestellt den Seher Teiresias ein. Doch alle Zeichen führen immer wieder zu ihm selbst: Er soll den früheren König Laios ermordet und die Strafe der Götter provoziert haben. Erzürnt verdächtigt Ödipus Kreon und Teiresias einer Intrige, bis ihm Beweise untrüglich vor Augen führen, dass er selbst Sohn des Laios ist, seinen eigenen Vater getötet und seine eigene Mutter Jokaste geheiratet hat. Als diese die Wahrheit erfährt, erhängt sie sich im Palast. Ödipus sticht sich mit ihrer Haarspange die Augen aus.

Zum dritten Mal macht Romeo Castellucci die Dichtung Hölderlins zur Grundlage einer Theaterinszenierung, nach »The Four Seasons Restaurant« (2012) und »Hyperion. Briefe eines Terrorristen«, seiner ersten Arbeit in deutscher Sprache 2013 an der Schaubühne. Castellucci lässt den Text Hölderlins – dieses nach seiner Auffassung »durch und durch weiblichen Dichters« – erneut von Frauen interpretieren. So nähert er sich dem Ödipus-Stoff auf dem Weg einer größtmöglichen Ferne, um aus der Distanz, die nicht zuletzt auch durch die Fremdheit von Hölderlins immer wieder das Dramatische ausschaltender Sprache geboten wird, einen neuen Blick auf das »Muster der Tragödie« und das Urbild familiärer und sexueller Traumata und Tabus zu erlangen. 

Für die dritte Ausgabe unserer neuen Rubrik Pearson's Preview sprach Joseph Pearson mit Romeo Castellucci: Violence is What You Don’t Expect

Bühne und Kostüme: Romeo Castellucci
Künstlerische Mitarbeit: Silvia Costa
Mitarbeit Bühne: Mechthild Feuerstein
Musik: Scott Gibbons
Video: Jake Witlen
Dramaturgie: Piersandra Di Matteo, Florian Borchmeyer
Licht: Erich Schneider
Korrepetition: Timo Kreuser
Dauer: ca. 105 Minuten

Premiere war am 6. März 2015

Gastspiele

Paris (November 2015)
Harbin und Tianjin (Mai/Juni 2017)