Foto: Gianmarco Bresadola, 2015
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Foto: Gianmarco Bresadola, 2015
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Ophelias Zimmer

Mit Texten von Alice Birch
Regie: Katie Mitchell

Deutsch von Gerhild Steinbuch

16.12.2015, 20.00–22.00

In Shakespeares »Hamlet« tritt Ophelia in fünf Szenen in Erscheinung. Ein Stück, das nur aus diesen Szenen bestünde, würde sich ziemlich unangenehm lesen: Einem jungen Mädchen wird gesagt, sie solle ihren Freund zurückweisen, wenn er mit ihr schlafen will. Sie erzählt ihrem Vater, wie ihr Freund gerade in ihr Zimmer gestürmt ist, sie am Arm gerissen und geschüttelt hat. Sie soll mit ihren privaten Briefen zum Palast gehen, um dort ihren Freund zu treffen und so zu tun, als seien sie allein, während der König und ihr Vater sie beobachten. Das Mädchen sieht sich ein Theaterstück an, das ihr Freund geschrieben hat, in dem er seinen Stiefvater und seine Mutter beschuldigt, seinen Vater umgebracht zu haben. Und das Mädchen trifft die Mutter ihres Freundes und ist nicht länger imstande, zusammenhängende Sätze zu sprechen und sich normal zu benehmen.

Aber was passiert, wenn Ophelia allein ist? Liest und näht sie wirklich die ganze Zeit, und schreibt Liebesbriefe an ihren Freund, den Prinzen? Wie empfindet sie ihren Körper, ihr Geschlecht und was denkt sie über ihre verstorbene Mutter? Was geschieht, als sie nach den seltsamen Ereignissen im Palast zurückkommt? Wie findet sie heraus, dass ihr Vater gestorben ist? Wie geht es ihr, als sie erkennen muss, dass ihr Freund ihn im Schlafzimmer seiner Mutter mit einem Messer getötet hat? Wer ist der seltsame Mann, der plötzlich nach dem Tod ihres Vaters auftaucht? Wie wird sie verrückt? Und stirbt sie wirklich friedlich im Fluss treibend, von Blumen bedeckt, wie es die Mutter ihres Freundes berichtet? Oder sind die Gründe für ihren Tod sehr viel düsterer und verstörender? Und wie genau sieht der aufgeschwemmte, im Fluss treibende, tote Körper eines jungen Mädchens aus?

»Ophelias Zimmer« bricht mit dem traditionellen Ophelia-Bild in der Kunst und auf der Bühne. Die Inszenierung schaut hinter die Ästhetisierung von Ophelia und hinterfragt unsere Faszination für all die klassischen Dramen, in deren Zentrum männliche Helden immer und immer wieder Frauen zerstören. Es stellt sich die Frage, ob Hamlet, Romeo, Macbeth und andere »Helden« nicht etwas zutiefst Frauenfeindliches durch die Geschichte schleifen, das bis heute unsere Geschlechterbeziehungen beeinflusst.

Koproduktion mit dem Royal Court Theatre London.

Text: Alice Birch
Regie: Katie Mitchell
Bühne und Kostüme: Chloe Lamford
Sounddesign: Max Pappenheim
Dramaturgie: Nils Haarmann
Lichtdesign: Fabiana Piccioli
Mitarbeit Regie: Lily McLeish
Mit: Iris Becher, Ulrich Hoppe, Jenny König, Renato Schuch
Die Texte von Ophelias Mutter wurden eingesprochen von: Jule Böwe
Dauer: ca. 120 Minuten

Premiere war am 8. Dezember 2015

Gastspiele

London (Mai 2016)