Paradiesische Zustände
von und mit Henri Maximilian Jakobs
In einer Fassung von Henri Maximilian Jakobs und Elisa Leroy
Eingerichtet von Thomas Ostermeier
Uraufführung
Ku'damm 156
Wie fühlt es sich an, immer einen Schneeanzug zu tragen, auch am Strand oder im Freibad? Unzählige Schichten von Kleidung, um den eigenen Körper verschwinden zu lassen? Johann, die Hauptfigur in »Paradiesische Zustände«, fühlt sich die meiste Zeit so – oder wie ein Wolpertinger, ein Fabelwesen, das aus verschiedenen schlecht zueinander passenden Tieren zusammengesetzt ist. Ob im Strandurlaub, bei der Arbeit im Berliner Wurst-Start-up »Le sausage« oder auf einem Morgen-Rave – irgendetwas stimmt nicht ganz. Es braucht eine gescheiterte Liebesbeziehung und den Gang in die Abgründe der Psychiatrie, damit klar wird: Johann ist trans* und muss etwas Grundsätzliches ändern, wenn das Leben weitergehen und vielleicht sogar paradiesisch werden soll. Gegen alle Widerstände und mit Hilfe seiner besten Freundin Louise wird Johann endlich bei Licht duschen und gelassen vor dem Spiegel stehen.
Henri Maximilian Jakobs hat ein Buch über eine große Entscheidung geschrieben, die er auch selbst getroffen hat. Sein Roman »Paradiesische Zustände« erzählt die Geschichte einer Transition, des langen Wegs zur Selbsterkenntnis und des Hindernislaufs durch Behörden und Ämter, und er verbindet dabei Einfühlungsvermögen und beißenden Humor. Für diese Erzählung sucht er in unserer Spielstätte Ku’damm 156 eine Form, diese mit Worten und eigenen Songs begreiflich zu machen.
HENRI MAXIMILIAN JAKOBS ist in München geboren und aufgewachsen; nach seinem Studium der Jazzmusik lebt er als Musiker, Autor und Schauspieler in Berlin. Er veröffentlicht Platten und tourt unter eigenem Namen und mit verschiedenen Bands. Seit 2021 ist er zudem in verschiedenen Rollen in Berlin zu sehen, u. a. am Theater an der Parkaue, im Heimathafen Neukölln und den Sophiensaelen sowie an der Schaubühne (»Das Leben des Vernon Subutex«, »House of Dance«).
Raum und Kostüm: Ulla Willis
Musik: Henri Maximilian Jakobs
Choreographie: Johanna Lemke
Licht: Aljoscha Glodde
Dramaturgie: Bettina Ehrlich
Premiere ist am 1. Oktober 2025
Zu dieser Inszenierung liegt ein Hinweis zu sensiblen Inhalten vor.