Penthesilea

von Heinrich von Kleist
Regie: Luk Perceval

Der Kampf zwischen den Trojanern und den Griechen ist in vollem Gange, als Penthesilea und ihr Amazonenheer auf dem Schlachtfeld erscheinen. Nach anfänglicher Verwirrung darüber, auf welcher Seite die Frauen kämpfen, zeigt sich, dass sie dort sind, um Männer zu fangen, um sie zum Paarungsfest nach Themiscyra zurückzuführen. Penthesilea und derGrieche Achilles sind unhaltbar voneinander angezogen und versuchen immer wieder, im Kampf aufeinander zu treffen. Sowohl die Griechen als auch die Amazonen bemühen sich, die beiden zur Vernunft zu bringen, doch Achilles interessiert sich nicht mehr für die Trojaner, und Penthesilea ignoriert das Gebot, dass Amazonen sich nicht verlieben dürfen. Als sich das Paar ein letztes Mal auf dem Schlachtfeld trifft, will sich Achilles unter- werfen, doch Penthesilea verkennt seine Absicht. Im Wahn der Liebe und der Wut stürzt sie sich auf ihn und tötet und zerfleischt den Geliebten im Rausch mit den Zähnen, bevor sie sich, wieder zu Sinnen gekommen, aus Verzweiflung das eigene Leben nimmt.
In Kleists Trauerspiel über Liebe und Krieg wird der Mensch zum Tier. Die Amazonen sind verwitwet, vergewaltigt und traumatisiert, die Griechen vom fort- währenden Feldzug verhärtet und verroht. In einer Welt, in der der Krieg zum Alltag gehört, in einem Konflikt, der sich über Generationen hinzieht, sind Mann und Frau im Krieg der Geschlechter gefangen. Egal, wie sehr man es will; wenn die menschlichen Beziehungen von Traumata geprägt sind, ist es unmöglich, Liebe zu leben. Der vielleicht einzige Ausweg und die einzige Seligkeit ist der doppelte Tod.

Vorstellungen im April finden statt am:
7. & 8.4. und am 18., 19. & 20.4.
Karten für diese Vorstellungen gibt es jetzt schon im Vorverkauf!

»Schüttlers Penthesilea drückt, so mädchenhaft klein und schmächtig sie ist, einen solchen Extremismus des Fühlens aus, dass der Blitzschlag der Liebe, der sie so unerwartet trifft und im Innersten zerreißt, glühende Funken des Hasses, des Stolzes und der tiefsten Verwirrung sprüht.«
Christine Dössel, Süddeutsche Zeitung

Regie: Luk Perceval
Bühne: Anette Kurz
Kostüme: Ursula Renzenbrink
Musik: Jean-Paul Bourelly
Dramaturgie: Maja Zade
Penthesilea: Katharina Schüttler
Prothoe: Bettina Stucky
Oberpriesterin: Carola Regnier
Meroe: Christina Geiße
Achilles: Rafael Stachowiak
Odysseus: Heiko Raulin
Diomedes: Ulrich Hoppe
Antilochus: Michael Rastl
Hauptmann: Manuel Harder

Premiere war am 21. Februar 2008