Postkarten aus dem Osten
von Pavlo Arie, Martín Valdés-Stauber und Ensemble
Regie: Stas Zhyrkov
Übersetzung aus dem Ukrainischen und Deutschen von Sebastian Anton
Uraufführung
Vier Freund_innen feiern ihr Wiedersehen. Kennengelernt haben sie sich 2014 in Mariupol, als die beiden Deutschen für eine Forschungsarbeit vor Ort recherchierten. Gemeinsam erlebten sie im gleichen Jahr den Beginn des Krieges und flüchteten miteinander aus der Stadt. Sie blieben in Kontakt, schrieben und besuchten einander. Den erneuten Angriff auf Mariupol 2022 erlebten sie an verschiedenen Orten: Maria als Gymnasiallehrerin in Berlin, Lukas in Chile während der Dreharbeiten zu seinem neuen Dokumentarfilm, Anastasiia an der Juristischen Fakultät in Kyiv und Orest bei den Vorbereitungen zu einem Festival in Mariupol. Im letzten Zug vor der Umzingelung verlässt er die Stadt.
Nun versammeln sich die vier in einer geräumigen Altbauwohnung in Berlin und erinnern sich an ihre Studienzeit. Lukas hat gekocht, Maria und Orest sind endlich ein Paar und Anastasiia vermisst ihren Mann. Sie sind keine Studierenden mehr. Wie soll man sich angesichts des Krieges verhalten? Welches Leid, aber auch welche neuen Lebenswege verursacht der Krieg? Was bedeutet Freundschaft im Krieg?
Stas Zhyrkov inszeniert in der Ukraine, in Deutschland, der Schweiz und in Litauen. Von 2014 bis 2019 war er Künstlerischer Leiter am Golden Gate Theater Kyiv und von 2019 bis 2022 in gleicher Funktion am Left Bank Theatre Kyiv. Mit »Sich waffnend gegen eine See von Plagen (ОЗБРОЮЮЧИСЬ ПРОТИ МОРЯ ЛИХ)« inszenierte er bereits in der vergangen Spielzeit an der Schaubühne. Sein neues Projekt mit Ensemblemitgliedern und ukrainischen Spieler_innen ist Teil einer gemeinsamen Zusammenarbeit europäischer Theater »Resistance & Collaboration«: Wie bestimmten Widerstand und Kollaboration die Ausprägungen des NS-Unrechts an verschiedenen Orten Europas? Dieser Fragestellung widmet sich ein europäischer Theaterverbund, gefördert in der Bildungsagenda NS-Unrecht durch die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft. Gemeinsam mit dem Teatro Joven aus Madrid und dem Nationaltheater Nordgriechenland in Thessaloniki erforscht das Projekt die Kollaboration mit und den Widerstand gegen das NS-Unrecht.
Стас Жирков займається режисурою театральних вистав в Україні, Німеччині, Швейцарії та Литві. З 2014 по 2019 рр. він був художнім керівником київського театру »Золоті ворота«, а з 2019 по 2022 рр. займав ту ж посаду в київському Театрі на лівому березі. Минулого сезону він поставив виставу »Sich waffnend gegen eine See von Plagen (ОЗБРОЮЮЧИСЬ ПРОТИ МОРЯ ЛИХ)« на сцені театру Шаубюне. Його новий проект з акторами ансамблю та українськими акторами є частиною колаборації європейських театрів під назвою »Resistance & Collaboration«: як опір і колаборація визначали прояви нацистської несправедливості в різних частинах Європи? Цьому питанню присвячене об'єднання європейських театрів, яке фінансується Фондом »Пам'ять, відповідальність і майбутнє« в рамках освітньої програми, яка вивчає питання повʼязані з нацизмом. Разом з мадридським театром »Teatro Joven« та Національним театром Північної Греції в Салоніках цей проект досліджує співпрацю з нацистською окупацією та спротив проти неї.
Bühne: Jan Pappelbaum
Kostüme: Dagmar Fabisch
Musik: Bohdan Lysenko
Dramaturgie: Martín Valdés-Stauber
Premiere war am 30. Januar 2024
Gastspiele
Spanien (Juni 2024)