Foto: Thomas Aurin, 2019 
Foto: Thomas Aurin, 2019 
Foto: Thomas Aurin, 2019 
Foto: Thomas Aurin, 2019 
Foto: Thomas Aurin, 2019 
Foto: Thomas Aurin, 2019 
 

Prometheus

Ein Projekt von Bastian Reiber
Regie: Bastian Reiber
Studio

»Wer überhaupt hat diesen neuen Göttern /
denn Ehren festgesetzt und Würden, wenn nicht ich?«

Menschenbildner, Feuerbringer und Gefesselter: Prometheus. Symbolfigur des zivilisatorischen Fortschritts, Liebling der Menschen und eben darum kein Liebling der Götter. Sohn des Iapetos und der Klymene, der Zeus das Feuer stahl und es den Menschen brachte. Der dafür vom Göttervater bestraft und in der Einöde des Kaukasus an einen Felsen geschmiedet wurde, wo ihm jeden Tag ein Adler die nachwachsende Leber aus dem Leib pickte – bis Herkules ihn irgendwann befreite.

In seiner ersten Regiearbeit an der Schaubühne widmet sich der Schauspieler Bastian Reiber, der auch selbst auf der Bühne stehen wird, einer der wichtigsten Figuren der griechischen Mythologie. »Die Geschichte klingt irre spannend. Ich muss sie unbedingt mal lesen. Das muss man sich mal vorstellen. Da fesselt einer irgendwie den anderen an einen Felsen. Und der muss dann da erst mal bleiben … Das ist doch schlimm. Deswegen mach ich Theater.« Prometheus versteht er als Revolutionär und Anarchist, der das Menschengeschlecht erfindet als Auflehnung gegen die Götter. Auflehnung ist auch das Wesen der Komik. Ein Widerspruch gegen die, die Sinn stiften wollen, wo es keinen Sinn gibt. Komik ist keine Flucht in die Unzurechnungsfähigkeit, sondern sie ist eine Kampfansage gegen die, die behaupten zu wissen, wie die Welt funktioniert. Prometheus, der geltende Gesetze hinterfragt und Regeln bricht, tut genau das. Und er bezahlt einen furchtbaren Preis. Und so kann sich auch die Komödie, wenn sie sich ernst nimmt, nicht leisten, harmlos zu sein.

Regie: Bastian Reiber
Bühne: Marina Stefan
Kostüme: Vanessa Rust
Dramaturgie: Bettina Ehrlich
Dauer: ca. 90 Minuten

Premiere war am 20. Juni 2019