Richard III., Foto: © Arno Declair, 2015 
Richard III., Foto: © Arno Declair, 2015 
Richard III., Foto: © Arno Declair, 2015 
Richard III., Foto: © Arno Declair, 2015 
Richard III., Foto: © Arno Declair, 2015 
Richard III., Foto: © Arno Declair, 2015 
Richard III., Foto: © Arno Declair, 2015 
Richard III., Foto: © Arno Declair, 2015 
Richard III., Foto: © Armin Smailovi´c, 2024 
Richard III., Foto: © Armin Smailovi´c, 2024 
Richard III., Foto: © Armin Smailovi´c, 2024 
Richard III., Foto: © Armin Smailovi´c, 2024 
 

Richard III.

von William Shakespeare
Übersetzung und Fassung von Marius von Mayenburg
Regie: Thomas Ostermeier

Globe

10.09.2024, 19.30–22.00
Mit französischen Übertiteln und zusätzlich mobilen Übertiteln auf Englisch, Tschechisch und deutschsprachige Audiodeskription für Sehbehinderte

Richard ist hässlich. Eine Frühgeburt, missgestaltet, humpelnd, bucklig, ein Krüppel, der auf den Schlachtfeldern der Rosenkriege, die nach dem Tod Heinrichs V. aufflammen, seiner Familie und vor allem seinem Bruder Edward gute Dienste geleistet hat. Jetzt ist Edward König, dank einiger Morde, die sein behinderter Bruder in Eigenregie begangen hat. Aber das Ende des Krieges bringt Richard keinen Frieden, zu tief sitzt sein Hass auf den Rest der Welt, zu dem er nie gehören wird. Und so tut er das, was er am besten kann und mordet weiter. Er räumt alles aus dem Weg, was ihn daran hindert, König zu sein. Wenn er schon nicht Teil einer Gesellschaft der vom Schicksal Begünstigten sein kann, will er sie wenigstens beherrschen. Seine Kontrahenten spielt er mit politischem Geschick gegeneinander aus, skrupellos instrumentalisiert er den Ehrgeiz anderer für seinen eigenen und schreitet mit weißer Weste durch ein unermessliches Blutbad, bis er niemanden mehr über sich hat und die Krone ihm gehört. Doch auch dieser Triumph, erkauft mit dem Tod von Feinden, Verbündeten und Verwandten, wird seine Kränkung über das, was die Natur ihm angetan hat, nicht stillen. Allein an der Spitze des englischen Königreichs, sämtlicher Widersacher beraubt, richtet er sein Wüten nun gegen seinen eigentlichen Hauptfeind – sich selbst.

»Richard III« ist eines der frühesten Stücke Shakespeares, uraufgeführt um 1593. Bis heute hat die Titelfigur nichts von ihrer Faszination eingebüßt. Ihre Verführungskraft liegt gerade in ihrer hemmungslos zielgerichteten, lustvoll zur Schau gestellten Amoralität. Richard ist der erste in einer Reihe von Bösewichten in Shakespeares Werk, deren moralische Unabhängigkeit und virtuose Manipulationskunst an Machiavellis »Fürst« geschult scheint: Jago in »Othello«, Edmund in »König Lear«, die Lady in »Macbeth«. Aber das Stück erschöpft sich nicht in der Dämonisierung eines psychopathischen Amokläufers. Es ist auch das Porträt einer durch interne Kämpfe tief zerrütteten Machtelite, aus deren Mitte eine perverse Diktatur erwächst.

Regie: Thomas Ostermeier
Bühne: Jan Pappelbaum
Kostüme: Florence von Gerkan
Mitarbeit Kostüme: Ralf Tristan Sczesny
Musik: Nils Ostendorf
Video: Sébastien Dupouey
Dramaturgie: Florian Borchmeyer
Licht: Erich Schneider
Puppentraining: Susanne Claus, Dorothee Metz
Puppenbau: Ingo Mewes, Karin Tiefensee
Kampfchoreografie: René Lay
Richard III: Lars Eidinger
Buckingham: Moritz Gottwald
Elizabeth: Carolin Haupt
Lady Anne: Jenny König
Hastings, Brakenbury, Ratcliff: David Ruland
Catesby, Margaret, Erster Mörder: Robert Beyer
Edward, Bürgermeister, Zweiter Mörder: Thomas Bading
Clarence, Dorset, Stanley, Prinz v. Wales (als Puppe): Christoph Gawenda
Rivers, York (als Puppe): Konrad Singer
Schlagzeuger: Thomas Witte
Dauer: ca. 150 Minuten

Premiere war am 7. Februar 2015

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