Die Moskauer Prozesse

Film von Milo Rau
Deutschland/Schweiz 2014
Filmvorführung und anschließende Diskussion mit Florian Malzacher, Victoria Lomasko, Sandra Frimmel und Thomas Ostermeier

25.02.2021, 19.00–26.02.2021, 00.01 Livestream
Mit englischen Untertiteln
MLEE-130_834x540 »Die Moskauer Prozesse«: IIPM / Maxim Lee

Die Bilder des Schauprozesses gegen »Pussy Riot« gingen durch alle Medien. Wegen eines 5-minütigen Auftritts in der Moskauer Erlöserkathedrale wurden drei der Aktivistinnen von »Pussy Riot« schließlich zu zwei Jahren Haft verurteilt. Als Inszenierung zeichneten »Die Moskauer Prozesse« (2013) die Geschichte einer staatlich und kirchlich inszenierten Kampagne gegen unbequeme Künstler_innen nach – mit den Mitteln des politischen Theaters. Im Sacharow-Zentrum Moskau, wo die im Jahr 2003 zerstörte Ausstellung »Vorsicht, Religion« stattfand, wird ein Gerichtssaal aufgebaut. In einem inszenierten Schauprozess mit den wichtigsten Exponenten des russischen Kulturkampfs tritt »die Kunst« gegen »die Religion« an, das »dissidente« gegen das »wahre« Russland. Im Stil eines Gerichtsdramas mit offenem Ausgang, in Kreuzverhören, Plädoyers und den Auseinandersetzungen am Rand des Prozesses entsteht so ein verstörendes und widersprüchliches Bild des heutigen Russland: Verletzt Putins Kulturpolitik die Meinungsfreiheit und die Menschenrechte? Oder ist es doch die Kunst, die die Gefühle der Gläubigen verletzt? Wer ist Angreifer, wer Verteidiger?

Das Nachgespräch zur Filmvorführung erkundet das Potential künstlerischer Strategien als Akt der Revolte. Kurator und Dramaturg Florian Malzacher diskutiert mit seinen Gästen Möglichkeiten und Grenzen widerständiger Kunst.

School of Resistance

Eine Film- und Diskussionsreihe von IIPM in Zusammenarbeit mit dem NTGent und der Akademie der Künste vom 24. bis 28. Februar

Auf der Suche nach Strategien des Widerstands gründeten Milo Rau, das IIPM (International Institute of Political Murder) und das NTGent im Mai 2020 eine global vernetzte „School of Resistance“ als Livestream-Debattenreihe. Nun landet sie als symbolische Institution der Zukunft an der Akademie der Künste, Berlin und hinterfragt in Rückgriff auf bisherige Projekte ästhetische Praktiken des Widerstands. Aktivist_innen und Künstler_innen diskutieren gemeinsam über Kunst als transformatorische, realitätsschaffende Praxis.

Seit bald 15 Jahren bearbeiten Milo Rau und das IIPM mithilfe von Installationen, Theaterstücken, Filmen, Büchern und politischen Interventionen die Widersprüche des globalen Kapitalismus. Die Verschränkung von Aktivismus und Kunst führt dabei zu einer Erweiterung künstlerischer Strategien und trägt zugleich zur Entgrenzung des Kunstbegriffs bei. Wie kann Kunst auf Zustände der Krise reagieren? Wie kann sie zu Strategien des Widerstands beitragen? Sechs filmische Arbeiten von Milo Rau bilden bei dieser Untersuchung den Ausgangspunkt: The Last Days of the Ceausescus (2009/10), The Moscow Trials (2014), The General Assembly (2017), The Congo Tribunal (2017), Orestes in Mosul (2020) und The New Gospel (2020). Dabei hinterfragt die »School of Resistance« an der Akademie der Künste die Bedingungen globaler Kunstproduktion ebenso wie die künstlerischen Strategien des IIPM selbst. 

Weitere Informationen

> School of Resistance / IIPM
> School of Resistance / Akademie der Künste

 

 

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