Das Kongo Tribunal

Film von Milo Rau
Deutschland/Schweiz 2017
Filmvorführung und anschließender Diskussion mit Celine Tshizena, Dorothee Wenner und Harald Welzer

26.02.2021, 19.00–27.02.2021, 00.01 Livestream
Mit englischen Untertiteln
2602_RevoltOfDignity»The Congo Tribunal« © Fruitmarket

In ihrem Film »Das Kongo Tribunal« (2017) durchleuchten das IIPM/Milo Rau die Hintergründe für den seit 20 Jahren andauernden Krieg im Gebiet der Großen Seen, der bereits über 6 Millionen Tote gefordert hat. Mag die Zahl der beteiligten Rebellenheere undurchschaubar sein – noch undurchschaubarer sind die in den Nachschublinien wirkenden Waffenhändler, die Rolle ausländischer Diplomat*innen und humanitärer Hilfswerke, aber auch die Verwicklungen multinationaler Minengesellschaften. Aufgrund der direkten oder indirekten Verwicklung aller Großmächte unserer Zeit gilt der Kongo-Krieg auch als „Dritter Weltkrieg“ und als eine der entscheidenden wirtschaftlichen Verteilungsschlachten im Zeitalter der Globalisierung.

»Das Kongo Tribunal« zeichnet ein menschlich erschütterndes, analytisch tiefgründiges Tableau der neokolonialen Weltordnung. Im Nachgespräch zur Filmvorführung diskutiert Celine Tshizena als eine der Untersuchungsleiterinnen der Kongo Tribunale gemeinsam mit der Kuratorin und Journalistin Dorothee Wenner sowie dem Soziologen Harald Welzer über Bedingungen der globalen Kunstproduktion ebenso wie über die Bedeutung künstlerischer Strategien des Widerstands. Sie beleuchten dabei insbesondere die Gründung symbolischer Institutionen: Wie wirksam sind künstlerische Interventionen? Um wessen Kampf geht es eigentlich? Wer bringt sich letztlich in Gefahr?

Die Diskussion findet in englischer Sprache statt. 

School of Resistance

Eine Film- und Diskussionsreihe von IIPM in Zusammenarbeit mit dem NTGent und der Akademie der Künste vom 24. bis 28. Februar

Auf der Suche nach Strategien des Widerstands gründeten Milo Rau, das IIPM (International Institute of Political Murder) und das NTGent im Mai 2020 eine global vernetzte „School of Resistance“ als Livestream-Debattenreihe. Nun landet sie als symbolische Institution der Zukunft an der Akademie der Künste, Berlin und hinterfragt in Rückgriff auf bisherige Projekte ästhetische Praktiken des Widerstands. Aktivist_innen und Künstler_innen diskutieren gemeinsam über Kunst als transformatorische, realitätsschaffende Praxis.

Seit bald 15 Jahren bearbeiten Milo Rau und das IIPM mithilfe von Installationen, Theaterstücken, Filmen, Büchern und politischen Interventionen die Widersprüche des globalen Kapitalismus. Die Verschränkung von Aktivismus und Kunst führt dabei zu einer Erweiterung künstlerischer Strategien und trägt zugleich zur Entgrenzung des Kunstbegriffs bei. Wie kann Kunst auf Zustände der Krise reagieren? Wie kann sie zu Strategien des Widerstands beitragen? Sechs filmische Arbeiten von Milo Rau bilden bei dieser Untersuchung den Ausgangspunkt: The Last Days of the Ceausescus (2009/10), The Moscow Trials (2014), The General Assembly (2017), The Congo Tribunal (2017), Orestes in Mosul (2020) und The New Gospel (2020). Dabei hinterfragt die »School of Resistance« an der Akademie der Künste die Bedingungen globaler Kunstproduktion ebenso wie die künstlerischen Strategien des IIPM selbst. 

Weitere Informationen

> School of Resistance / IIPM
> School of Resistance / Akademie der Künste

 

 

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