Das neue Evangelium

Film von Milo Rau
Deutschland/Schweiz 2020
Filmvorführung und anschließende Diskussion mit Maia Morgenstern, Yvan Sagnet, Erik Marquardt und Georg Seeßlen

28.02.2021, 19.00–22.30 Livestream
Mit deutschen Untertiteln

Der Film »Das Neue Evangelium« ist nur für Zuschauer_innen in Deutschland und Österreich verfügbar. Bitte nutzen Sie diesen Link, um den Film anzuschauen. Eine Registrierung bei vimeo ist erforderlich. 

2402_WhyArt Yvan Sagnet als Jesu-Darsteller bei Dreharbeiten zu »Das Neue Evangelium« von Milo Rau in Matera (Italien), 2019 © 2019 Fruitmarket/Langfilm/IIPM. Foto: Armin Smailovic

Was würde Jesus im 21. Jahrhundert predigen? Wer wären seine Jüngerinnen und Jünger? Und wie würden die heutigen Träger weltlicher und geistiger Macht auf die Wiederkehr und Provokationen dieses einflussreichsten Propheten und Sozialrevolutionärs der Menschheitsgeschichte reagieren? Mit »Das Neue Evangelium« dokumentiert und inszeniert der Regisseur Milo Rau eine »Revolte der Würde«. Angeführt vom politischen Aktivisten Yvan Sagnet kämpft die Bewegung für die Rechte der Geflüchteten, die über das Mittelmeer nach Europa kamen, um letztlich in Süditalien auf Tomatenfeldern versklavt zu werden und in Ghettos zu leben. Gemeinsam kehren sie an die Ursprünge des Evangeliums zurück und inszenieren es als Passionsspiel einer ganzen Bevölkerung. In Matera, in Süditalien, am Ort der großen Jesus-Filme von Pasolini bis Gibson entsteht so ein genauso realpolitisches wie theatrales und filmisches »Neues Evangelium« fürs 21. Jahrhundert. Ein Manifest der Solidarität mit den Ärmsten, eine Revolte für eine gerechtere, humanere Welt.

Im Anschluss an die Filmvorführung diskutieren die Schauspielerin Maia Morgenstern, der Schriftsteller und Aktivist Yvan Sagnet, der Fotojournalist Erik Marquardt (Mitglied des Europäischen Parlaments) sowie Akademiemitglied Georg Seeßlen künstlerische Strategien des Widerstands. Wie kann Kunst auf Zustände der Krise reagieren? Inwieweit erschafft Kunst eine Möglichkeit zur Erforschung anderer Lebens- und Beziehungsweisen? Können emanzipatorisch-utopische Entwürfe auf eine als alternativlos gesehene Gegenwart treffen und diese verändern?

Die Diskussion findet in englischer Sprache statt. 

School of Resistance

Eine Film- und Diskussionsreihe von IIPM in Zusammenarbeit mit dem NTGent und der Akademie der Künste vom 24. bis 28. Februar

Auf der Suche nach Strategien des Widerstands gründeten Milo Rau, das IIPM (International Institute of Political Murder) und das NTGent im Mai 2020 eine global vernetzte „School of Resistance“ als Livestream-Debattenreihe. Nun landet sie als symbolische Institution der Zukunft an der Akademie der Künste, Berlin und hinterfragt in Rückgriff auf bisherige Projekte ästhetische Praktiken des Widerstands. Aktivist_innen und Künstler_innen diskutieren gemeinsam über Kunst als transformatorische, realitätsschaffende Praxis.

Seit bald 15 Jahren bearbeiten Milo Rau und das IIPM mithilfe von Installationen, Theaterstücken, Filmen, Büchern und politischen Interventionen die Widersprüche des globalen Kapitalismus. Die Verschränkung von Aktivismus und Kunst führt dabei zu einer Erweiterung künstlerischer Strategien und trägt zugleich zur Entgrenzung des Kunstbegriffs bei. Wie kann Kunst auf Zustände der Krise reagieren? Wie kann sie zu Strategien des Widerstands beitragen? Sechs filmische Arbeiten von Milo Rau bilden bei dieser Untersuchung den Ausgangspunkt: The Last Days of the Ceausescus (2009/10), The Moscow Trials (2014), The General Assembly (2017), The Congo Tribunal (2017), Orestes in Mosul (2020) und The New Gospel (2020). Dabei hinterfragt die »School of Resistance« an der Akademie der Künste die Bedingungen globaler Kunstproduktion ebenso wie die künstlerischen Strategien des IIPM selbst. 

Weitere Informationen

> School of Resistance / IIPM
> School of Resistance / Akademie der Künste

 

 

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