Streit ums Politische: »Das Ende der Demokratie«
Heinz Bude im Gespräch mit Hedwig Richter
Wenn die Zukunft der Demokratie so aussieht, dass entweder Traditionsparteien von dubiosen politischen Unternehmer_innen gekapert werden (Trump) oder selbsternannte Kandidat_innen für den Wahlkampf eine Partei gründen (Macron), dann ist die Parteiendemokratie, so wie wir sie über eine lange Nachkriegszeit gekannt haben, am Ende. Wenn dann noch Autokrat_innen mit der Zustimmung des Elektorats ihre Mandatszeit als politische Führer_innen an ihre eigene Lebenszeit binden (Erdogan, Putin), dann ist der Tod der Demokratie besiegelt. Stimmt dieses Bild? Es könnten doch einfach nur neue Mischungen von Volksdemokratien, liberalen Demokratien, Präsidialdemokratien, Parlamentsdemokratien, Konkordanzdemokratien und Bewegungsdemokratien erprobt werden. Jedenfalls haben sich die Mechanismen der Erzeugung von Legitimität im Gewand von Demokratien verändert und vermehrt. Hedwig Richter, die gerade ein Buch über die deutsche Affäre mit der Demokratie veröffentlicht hat, wird klären, was wir in Sachen Demokratie zu befürchten haben und worauf wir hoffen dürfen.