Streitraum: Die Dämonen des Kapitals
Carolin Emcke im Gespräch mit Tomáš Sedláček
Schon mit seinem Buch »Die Ökonomie von Gut und Böse« (2012) formulierte Tomáš Sedláček eine scharfe Kapitalismuskritik. In seinem neuen Buch »Die Dämonen des Kapitals« (2015) befragt der Ökonom das kapitalistische Wirtschaftssystem und seine Akteure auf die eigene Rationalität hin. Viele glauben: Die Wirtschaft funktioniert nach den Gesetzen der Logik. Doch das Gegenteil ist der Fall. Die Wirtschaft wird erschüttert von immer neuen Krisen, ihre Akteure – Notenbanker, Manager, Politiker – sind oft getrieben von Wahnvorstellungen und Persönlichkeitsstörungen.
Tomáš Sedláček (geb. 1977) wurde mit seinem Buch »Die Ökonomie von Gut und Böse« (2009) bekannt, das in 17 Sprachen übersetzt wurde und für seinen originär philosophischen Beitrag zur Ökonomie zahlreiche Preise gewann. Er war Berater des revolutionären tschechischen Präsidenten Václav Havel, ist Mitglied des Programmrats für Neues Wirtschaftsdenken des in Davos tagenden Weltwirtschaftsforums und beriet den früheren Präsidenten der EU-Kommission José Manuel Barroso im Rahmen des Projekts »New Narratives for Europe«. Er ist ein gefragter Redner, Debatteur und viel beachteter Kommentator des internationalen Geschehens. Derzeit ist er Chefvolkswirt der Tschechoslowakischen Handelsbank. Er unterrichtet außerdem an der Prager Karls-Universität und ist Vorstandsmitglied vieler Non-Profit-Organisationen.
Carolin Emcke diskutiert in der neuen Spielzeit zum Thema »Tolerierte Ungerechtigkeit?« mit ihren Gästen.