Streitraum mit Carolin Emcke und Gästen
Streitraum mit Carolin Emcke und Gästen 
Carolin EmckeFoto: Andreas Labes
Carolin Emcke, Foto: Andreas Labes 
 

Streitraum Extra: Lesung zum Thema Flucht

Benefizveranstaltung mit Lars Eidinger, Nina Hoss, Eva Meckbach, Terézia Mora, Thomas Ostermeier, Katja Petrowskaja, Ingo Schulze, Najem Wali, Liao Yiwu und Carolin Emcke

06.12.2015, 12.15

Ausnahmsweise möchte Carolin Emcke im Streitraum nicht debattieren, sondern nur mit einer leisen Geste aufmerksam machen. Schriftstellerinnen und Schriftsteller, Schauspielerinnen und Schauspieler lesen eigene und fremde Texte zu den Themen Flucht und Vertreibung, Heimat und Exil, Sprachlosigkeit und die Kunst des Übersetzens. Gelesen werden Auszüge aus Tagebüchern oder Essays, Briefen oder Gedichten, es wird von der eigenen Flucht oder der anderer erzählt.

Aufgrund der großen Nachfrage wird es eine Videoübertragung in Saal A geben, Karten sind jetzt wieder erhältlich. Dafür einfach den Termin um 12.16 Uhr auswählen und buchen.

Terézia Mora (geboren 1971 in Sopron, Ungarn) studierte Theaterwissenschaft und Hungarologie in Berlin und Budapest sowie Drehbuch an der Berliner Hochschule für Film und Fernsehen Seit 1990 lebt sie in Berlin. 1999 erschien ihr literarisches Debüt »Seltsame Materie«, das mit dem Open­Mike­Literaturpreis, dem Ingeborg­Bachmann­Preis (1999) und dem Adelbert­von­Chamisso Förderpreis (2000)ausgezeichnet wurde. Auch ihr zweiter Roman »Alle Tage« (2004) erhielt zahlreiche Preise, u. a. den Preis der Leipziger Buchmesse. Für ihren dritten Roman »Das Ungeheuer« bekam sie 2013 den Deutschen Buchpreis. Sie schreibt außerdem Theaterstücke sowie Drehbücher für Spielfilme und arbeitet als Übersetzerin aus dem Ungarischen.

Katja Petrowskaja (geboren 1970 in Kiew, Ukraine) studiert Literaturwissenschaften und Slawistik an der Universität Tartu in Estland und promovierte 1998 in Moskau. Seit 1999 lebt sie in Berlin. 2014 erschien ihr Debüt »Vielleicht Esther«, für die Passage aus dem Buch wurde sie mit dem Ingeborg­Bachmann­Preis 2013 ausgezeichnet. Als Journalistin arbeitete sie u. a. für die russische Zeitschrift Snob, für die Neue Zürcher Zeitung und für die taz. Sie schreibt seit 2011 für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung.

Ingo Schulze (geboren 1962 in Dresden) studierte klassische Philologie an der Universität Jena und arbeitete bis 1990 als Dramaturg am Landestheater Altenburg. Anschließend journalistische Tätigkeit in Altenburg und Sankt Petersburg. Er debütierte 1995 mit »33 Augenblicke des Glücks«, 1998 erschien »Simple Storys«, 2005 der Roman »Neue Leben«, 2008 »Adam und Evelyn« und 2010 »Orangen und Engel«. Er erhielt zahlreiche Preise. Seine Bücher wurden vielfach übersetzt. Von 2010–15 war er Direktor der Sektion Literatur der Akademie der Künste. Seit 2006 ist er Mitglied der Akademie der Künste Berlin und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt.

Najem Wali (geboren 1956 in Basra, Irak) floh 1980 nach Ausbruch des Iran-­Irak­-Kriegs nach Deutschland. Er studierte Deutsche Literatur an der Universität Bagdad, Germanistik in Hamburg und Spanische Literatur an der Universidad Complutense de Madrid. Er ist Kulturkorrespondent der arabischen Tageszeitung Al­Hayat und schreibt regelmäßig u. a. für die Süddeutsche Zeitung, die Neue Zürcher Zeitung und Die Zeit. Er hat zahlreiche Romane geschrieben. Für seinen Roman »Bagdad Marlboro« (2014) wurde er mit dem Bruno­Kreisky­Preis 2014 ausgezeichnet und für den Jan Michalski Preis 2015 nominiert. Zuletzt veröffentlichte er »Bagdad. Erinnerungen an eine Weltstadt« (2015). www.najemwali.com

Liao Yiwu (geboren 1958 in Yanting, China) lebt seit 2011 in Berlin. 1989 verfasste er das Gedicht »Massaker«, wofür er vier Jahre inhaftiert und schwer misshandelt wurde. 2007 wurde Liao Yiwu vom Unabhängigen Chinesischen PEN­Zentrum mit dem Preis »Freiheit zum Schreiben« ausgezeichnet, dessen Verleihung in letzter Minute verhindert wurde. 2009 erschien sein Buch »Fräulein Hallo und der Bauernkaiser« und später seine weiteren Werke »Für ein Lied und hundert Lieder« (2011), »Die Kugel und das Opium« (2012), »Die Dongdong­Tänzerin und der Sichuan­Koch« (2013) und »Gott ist rot« (2014). Er wurde mit dem Geschwister­Scholl­Preis (2011) und dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (2012) ausgezeichnet.

Hui-Chun Lin stammt aus Kaohsiung in Taiwan und spielt seit ihrer Kindheit klassisches Klavier und Cello. Sie studierte Cello an der Musikhochschule in Dresden und absolvierte ein Aufbaustudium für Improvisation an der Musikhochschule in Leipzig. Ihre Konzerttätigkeit führte sie zu namhaften Festivals für Jazz, Weltmusik und improvisierte Musik in Europa, USA und Asien. Beim »Streitraum Extra« begleitet sie Liao Yiwu auf dem Cello.

Spendenaufruf

Menschen auf der Flucht brauchen dringend Schutz und Hilfe in jeder Form, vor allem aber in rechtlichen Fragen. Doch professioneller Rechtsschutz ist für Geflüchtete nicht finanzierbar. Mit der Benefizveranstaltung »Streitraum Extra« unterstützt die Schaubühne deshalb die unabhängige Menschenrechtsorganisation PRO ASYL, die sich seit knapp 30 Jahren für die Rechte verfolgter Menschen einsetzt, sie in Asylverfahren begleitet und konkrete Einzelfallhilfe leistet. 

Bitte unterstützen Sie diese Aktion mit einer Spende.

Um Ihnen das Spenden so leicht wie möglich zu machen, haben wir verschiedene Möglichkeiten eingerichtet:

  • Beim Kauf Ihrer Eintrittskarte für den »Streitraum Extra« können Sie eine Spende in beliebiger Höhe gleich mitbuchen – online, telefonisch oder direkt an der Kasse.
  • An der Kasse und im Foyer der Schaubühne finden Sie Spendenboxen
  • Sie können Ihre Spende auch direkt an PRO ASYL überweisen: Spendenkonto-Nr.: 8047300 | Bank für Sozialwirtschaft Köln | BLZ: 370 205 00 | IBAN: DE62 3702 0500 0008 0473 00 | BIC: BFSWDE33XXX | Stichwort: Streitraum

Herzlichen Dank für Ihre Hilfe!

Streitraum wird gefördert durch die

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