Streitraum: Kritik der Emotionen – oder wie vernünftig sind eigentlich Gefühle?
Aaron Ben-Ze’ev im Gespräch mit Carolin Emcke
Was wissen wir über Gefühle? Nach welcher Logik funktionieren unsere Emotionen? Lässt sich von rationalen oder irrationalen Gefühlen überhaupt sprechen? Wir neigen dazu, in privaten aber auch öffentlichen Diskussionen, Gefühlen eine Art Naturwüchsigkeit zuzuschreiben. Wenn wir über Gefühle sprechen, über Eifersucht, Abneigung oder Gier, unterstellen wir oft, sie seien unverfügbar, eine stabile Instanz, die sich weder individuell noch kollektiv so leicht korrigieren ließe. Stimmt das eigentlich? Mit welchen Vorstellungen von Emotion operiert unsere politische Kultur, unsere demokratische Verfasstheit, unser Konzept von Gerechtigkeit?
Aaron Ben-Ze’ev, geb. 1949. Studium der Philosophie und Wirtschaft an den Universitäten Haifa und Chicago. Danach Professur für Philosophie an der Universität Haifa, deren Präsident er von 2004–12 war. Der Schwerpunkt seiner Forschung liegt in der Untersuchung von Emotionen. Gründung des Interdisciplinary Center for the Study of Emotions an der Universität Haifa. Zahlreiche Publikationen, u. a. »The Perceptual System« (1993), »The Subtlety of Emotions« (2000), »Love online – Emotions on the Internet« (2004), »In the Name of Love – Romantic Ideology and its Victims« (2008) und »Die Logik der Gefühle: Kritik der emotionalen Intelligenz« (2009).
Der Streitraum ist eine Veranstaltung der Schaubühne am Lehniner Platz und der Bundeszentrale für politische Bildung.