Streitraum: »Wovon die Rede ist, wenn von Antisemitismus die Rede ist «
Carolin Emcke im Gespräch mit Peter Ullrich (Soziologe und Kulturwissenschaftler)
Saal A
Der Antisemitismus der Gegenwart taucht in einem Spektrum an Formen und Kontexten auf. Als Ressentiment und Vorurteil, aber auch als Gewalt und Terror, in islamistischen oder rechtsextremen, aber auch in linken und säkularen Szenen. Aber was sagt uns die wissenschaftliche Forschung über den Begriff selbst? Wie lassen sich verschiedene Phänomene differenziert beschreiben? Welche Begriffsbildung hilft uns tatsächlich im öffentlichen Diskurs, die hochgradige Emotionalisierung und Politisierung einzudämmen und gemeinsame Räume der Auseinandersetzung zu erhalten?
PETER ULLRICH (*1976 in Naumburg), promovierter Soziologe und Kulturwissenschaftler, ist Senior Researcher am Zentrum Technik und Gesellschaft sowie Fellow am Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin. Er ist Autor und Herausgeber verschiedener Schriften über Antisemitismus, Antisemitismusdebatten, Antisemitismusverständnisse und das Verhältnis von Antisemitismus und Nahostkonflikt. Zuletzt erschien »Was ist Antisemitismus? Begriffe und Definitionen von Judenfeindschaft« (Co-Hrsg., Göttingen, Wallstein-Verlag 2024)