Foto: Pascal Gély, 2015
Foto: Pascal Gély, 2015 
Foto: Pascal Gély, 2015
Foto: Pascal Gély, 2015 
Foto: Pascal Gély, 2015
Foto: Pascal Gély, 2015 
Foto: Pascal Gély, 2015
Foto: Pascal Gély, 2015 
Foto: Pascal Gély, 2015
Foto: Pascal Gély, 2015 
Foto: Pascal Gély, 2015
Foto: Pascal Gély, 2015 
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Foto: Pascal Gély, 2015 
Foto: Pascal Gély, 2015
Foto: Pascal Gély, 2015 
 

Sœurs

von Wajdi Mouawad
inspiriert von Annick Bergeron und Nayla Mouawad
Regie: Wajdi Mouawad

F.I.N.D. #15
Gastspiel von Au Carré de l’Hypoténuse France und Abé Carré Cé Carré Québec (Frankreich/Kanada)

21.04.2015, 20.00–22.00
Französisch mit deutschen und englischen Übertiteln

Im Anschluss Publikumsgespräch

In Wajdi Mouawads neuem Stück »Sœurs« treffen eine Expertin für Völkerkonflikte und eine Versicherungs-Sachverständige für Schadensfälle in einem zerstörten Hotelzimmer aufeinander: zwei augenscheinlich sehr ungleiche Frauen, beide gespielt von der Schauspielerin Annick Bergeron. Die eine wuchs als Teil der französischsprachigen Minderheit im englischsprachigen Kanada auf. Sie entschied sich für die Karriere und gegen ein Familienleben. Eines Nachts, allein, enttäuscht von ihren desinteressierten Studenten, entnervt von der englischen Sprachsteuerung ihres anonymen, vollautomatisierten Hotelzimmers, sieht sie rot. Die andere floh als Kind mit ihrem Vater aus dem Bürgerkrieg im Libanon, baute sich eine westliche Existenz auf, und kümmert sich bis heute um ihren traumatisierten Vater, der überall vorgibt, sie sei es, die auf ihn angewiesen ist. Die beiden Frauen entdecken, dass sie viel mehr gemeinsam haben, als auf den ersten Blick sichtbar ist.
Annick Bergeron, die als Schauspielerin eine enge Zusammenarbeit mit Wajdi Mouawad verbindet, beobachtete mehrere Jahre lang dessen große Schwester Nayla. Sie interviewte und filmte sie, improvisierte auf der Basis ihrer Annäherungen eigene Szenen. Dieses Material bildet den Ausgangspunkt für Mouawads Text, der mit großer Sensibilität und Leichtigkeit schwesterliche Beziehungen in ganz unterschiedlichen Dimensionen erkundet: zwischen zwei Individuen, zwischen Zeiten und Kontinenten, zwischen dem westlich abgesicherten Kanada und dem vom Bürgerkrieg zerrütteten Libanon. 

Wajdi Mouawad (*1968, Beirut) ist ein kanadischer Schriftsteller, Schauspieler und Regisseur. Er studierte Schauspiel an der École Nationale de Théâtre du Canada. Zu seinen bekanntesten Stücken zählen u. a. »Verbrennungen« (2003) und »Temps« (2011). 2005 erhielt er den Prix Molière als bester frankophoner Autor. 2009 wurde er zum Artiste Associé des Festival d’Avignon ernannt, zu welchem 2011 auch seine Produktion »Femmes« eingeladen wurde. Sein Stück »Temps« kam während F.I.N.D. 2011 an der Schaubühne zur Uraufführung. Mouawads Roman »Anima« erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Prix Meditéranée und den Prix Phénix (2013). 

>>> Englischsprachiger Essay zum Stück in Pearson's Preview: »Sœurs«: A correspondence with Wajdi Mouawad

Dauer: ca. 120 Minuten

Koproduktion mit dem Grand Théâtre de Loire-Atlantique, Théâtre National de Chaillot (Paris), Théâtre de l’Archipel scène nationale de Perpignan, Le Quartz scène nationale de Brest.
Mit freundlicher Unterstützung des Institut français und des französischen Ministeriums für Kultur und Kommunikation/DGCA.