The Silence, Foto: © Gianmarco Bresadola, 2023 
The Silence, Foto: © Gianmarco Bresadola, 2023 
The Silence, Foto: © Gianmarco Bresadola, 2023 
The Silence, Foto: © Gianmarco Bresadola, 2023 
The Silence, Foto: © Gianmarco Bresadola, 2023 
The Silence, Foto: © Gianmarco Bresadola, 2023 
The Silence, Foto: © Gianmarco Bresadola, 2023 
The Silence, Foto: © Gianmarco Bresadola, 2023 
The Silence, Foto: © Gianmarco Bresadola, 2023 
The Silence, Foto: © Gianmarco Bresadola, 2023 
The Silence, Foto: © Gianmarco Bresadola, 2023 
The Silence, Foto: © Gianmarco Bresadola, 2023 
The Silence, Foto: © Gianmarco Bresadola, 2023 
The Silence, Foto: © Gianmarco Bresadola, 2023 
The Silence, Foto: © Gianmarco Bresadola, 2023 
 

The Silence

von Falk Richter
Regie: Falk Richter
Deutschsprachige Erstaufführung

Globe

29.09.2024, 19.30–21.15

Für sein autofiktionales Stück »The Silence« geht der Autor und Theaterregisseur Falk Richter zurück in die eigene Familiengeschichte. Sein Vater verstarb, ohne dass eine versöhnliche Aussprache mit dem Sohn stattfinden konnte. Im Dialog mit seiner Mutter nimmt er jahrzehntelang nicht ausgesprochene Wahrheiten, verdrängte Geheimnisse und unaufgearbeitete Traumata in den Blick, die ihn bis zum gegenwärtigen Tag nicht in Ruhe lassen. Wie haben sich die Gräuel, die sein Vater im Krieg erlebte in die Familiengeschichte und in die Ehe seiner Eltern eingeschrieben, wie das Trauma der Vertreibung und Flucht der Mutter aus Westpreußen? Was wurde in der Familie jahrelang verschwiegen? Wie wuchsen der Autor und seine Schwester in der westdeutschen Provinz der Nachkriegszeit auf, wie konstruierte sich die Familie? Wie wurde die schon im Teenager­alter sich abzeichnende schwule Identität des Autors von den Eltern unterdrückt und bekämpft? Wie wurde auf homophobe Anfeindungen reagiert, die er erlebte? Wie setzen sich Traumata, Schweigen und gewaltsame Unterdrückung in den eigenen Beziehungen des Autors fort? Die Auseinandersetzung von Mutter und Sohn wird zu einer Reise in die Abgründe der westdeutschen bürgerlichen Gesellschaft von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart. Wie verlässlich aber ist die eigene Erinnerung, wie glaubhaft die Lebenserzählung der Mutter? Und hätte alles nicht auch ganz anders sein können? Schon bald vermischt sich Autobiografisches mit Fiktivem, widersprechen Erinnerungen einander und tun sich Möglichkeiten anderer Realitäten auf. Im Spiel mit Autobiografie und Fiktion, in den Widersprüchlichkeiten der eigenen Geschichte keimt aber auch Hoffnung: Welche anderen Modelle von Männlichkeit, und damit andere Arten von Vater - und Elternschaft, sind möglich? Welche Formen von Beziehungen gibt es jenseits von patriarchaler Unterdrückung und Gewalt? Wie könnte ein ganz anderes Leben aussehen?

Falk Richter wurde 1969 in Hamburg geboren und arbeitete viele Jahre lang als Autor und Theatermacher an der Schaubühne. Seitdem inszenierte er an zahlreichen deutschsprachigen und internationalen Theatern und wurde 2018 für seine Inszenierung »Am Königsweg« zum Regisseur des Jahres (Theater heute) gewählt. Ab der Spielzeit 2023/24 wird er wieder regelmäßig an der Schaubühne arbeiten.

Bühne und Kostüme: Katrin Hoffmann
Musik: Daniel Freitag
Video: Lion Bischof
Dramaturgie: Nils Haarmann / Jens Hillje
Licht: Carsten Sander
Mit: Dimitrij Schaad
Im Video: Falk Richter, Doris Waltraud Richter
Dauer: ca. 105 Minuten

Premiere war am 19. November 2023

Gastspiele

Recklinghausen, Ruhrfestspiele (Mai 2024)
Mülheimer Theatertage, Mülheim (Mai 2024)
Prag (Dezember 2024)

Neue Version in deutscher Sprache für die Schaubühne. Eine erste Version der Inszenierung wurde am TNS Strasbourg in Koproduktion mit der MC93 Bobigny und der Maison de la Culture d’Amiens uraufgeführt. Eingeladen zum Theatertreffen 2024.