Ulster American, Foto: © Gianmarco Bresadola, 2024 
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Ulster American, Foto: © Gianmarco Bresadola, 2024 
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Ulster American

von David Ireland
Aus dem Englischen von Gerhild Steinbuch
Regie: Rikki Henry
Deutschsprachige Erstaufführung im Studio

Studio

12.05.2024, 19.30–21.10

Der Theaterregisseur Leigh hat Jay und Ruth zu sich nach Hause auf ein Glas Wein eingeladen. Am folgenden Tag beginnen die Proben. Die Autorin eines hochgelobten Stücks über einen britischen Monarchisten, der in Nordirland ein politisch motiviertes Massaker anrichtet, soll den oscarprämierten Schauspieler kennenlernen, den Leigh für die Hauptrolle gewinnen konnte. Während sich die beiden Männer einig sind, dass weibliche Stimmen im Theater mehr Raum bekommen sollen, »der Betrieb« systemisch misogyn und rassistisch ist, und weiße, alte Männer endlich mal die Schnauze halten sollten, äußert Jay bei allem guten Willen eine grenzwertige Frage.

Als Ruth endlich auftaucht, sind Jay und sie voneinander zunächst begeistert. Jay hat das Stück sogar an Quentin Tarantino geschickt. Doch ein vertiefendes Gespräch über den Inhalt des Stücks, und die Geschichte des politischen Konflikts in Nordirland, wirft plötzlich weiterführende Fragen nach »echter« Identität auf, das Projekt gerät in Gefahr. Auch wenn Leigh sich bemüht, Frieden zu stiften, kann er sich doch nicht verkneifen, von Jays vorheriger Entgleisung zu erzählen. Als Ruth zum Handy greift und zu twittern droht, verschieben sich die Machtverhältnisse endgültig.

In seiner bitterbösen Komödie thematisiert David Ireland die Widersprüchlichkeiten, die entstehen, wenn gesellschaftspolitische Kämpfe um mehr Teilhabe am Kulturbetrieb für einen kaum verborgenen Machtmissbrauch schamlos instrumentalisiert werden. Darf oder muss man Äußerungen jenseits ihres Kontextes bewerten? Wieviel Diskrepanz zwischen öffentlicher Darstellung und privaten Gedanken lässt sich aushalten? Und ist wirklich jemand bereit, das eigene Geltungsbedürfnis dem Bestreben nach einer gerechteren, respektvolleren (Theater-)Welt zu opfern?

Rikki Henry, geboren in London, studierte Film und Performing Arts und lebt heute in Berlin. Er war Regieassistent am Londoner Vic Theatre, am Théâtre des Bouffes du Nord in Paris bei Peter Brook und am National Theater in London. Seine Inszenierung von Shakespeares »Hamlet« am Landestheater Niederösterreich gewann den Nestroy-Preis als Beste Bundesländer-Aufführung, 2020 inszenierte er dort »Othello« von Shakespeare. Zuletzt inszenierte er am Theater Dortmund »Onkel Wanja«.

Regie: Rikki Henry
Bühne und Kostüme: Ulla Willis
Musik und Sounddesign: Benjamin Osborn
Dramaturgie: Elisa Leroy
Kampfchoreografie: René Lay
Dauer: ca. 100 Minuten

Premiere war am 11. April 2024

Gefördert im Programm Zero der Kulturstiftung des Bundes im Rahmen von »Studio als Labor für klimaneutrale Theaterpraxis«.
Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

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