Foto: Edu Perez, 2015
Foto: Edu Perez, 2015 
 

Voronia

von La Veronal
Regie und Choreographie: Marcos Morau

Gastspiel im Rahmen von Tanz im August 2015 – 27. Internationales Festival
www.tanzimaugust.de

28.08.2015, 19.00–20.10
Mit deutschen und englischen Übertiteln

Gastspiel im Rahmen von Tanz im August – 27. Internationales Festival
Im Anschluss Publikumsgespräch

Eine Höhle als Allegorie der Hölle: Der Idee des Bösen auf der Spur sind La Veronal mit ihrem neuen Stück »Voronia«. Ins Erdinnere haben sie sich auf ihren Recherchen begeben, in die tiefste Kaverne der Welt, die Krubera-Voronia-Höhle im georgischen Abchasien. Die Höhle als Dantesche Hölle, tief unten und ewig: Wie Dunkelheit die Abwesenheit von Licht bedeute, so bedeute das Böse die Abwesenheit des Guten – eine kategoriale Unterscheidung, die allein für den Menschen von Belang sei, beruft sich die in Barcelona ansässige Künstlergruppe um Marcos Morau auf den Philosophien Augustinus. Um die Grenzen der Moral zu sichern, habe sich der Mensch Gott geschaffen, als Bewahrer des Guten, als moralisches Refugium. Doch Religion sei in den Händen von Gottes Statthaltern verkommen, so La Veronal: Im Namen Gottes zu töten, sei der Tod Gottes und des absoluten moralischen Systems. – Ein geographischer Ort als Ausgangspunkt für die künstlerische Erkundung einer Idee – dieser Ansatz hat La Veronal bekannt gemacht. Ihr surreal-philosophisches Städtestück mit Krimiplot, »Siena«, gastierte im vergangenen Jahr bei Tanz im August; »Voronia« wurde nun vom Festival koproduziert. Tanz, Text und BiId verbinden sich hier in einer labyrinthischen Dramaturgie zu einem stets neu zu entschlüsselnden, nie ganz aufzulösenden Rätsel: »Voronia« gleicht einem Stationendrama, einer absteigenden Bewegung in wechselnden Bildern. 

Koproduktion mit dem Festival Grec Barcelona, dem Hessischen Staatsballett Darmstadt – Wiesbaden, Tanz im August Berlin, dem Théâtre National de Chaillot und Mercat de les Flors. In Zusammenarbeit mit El Graner – Fàbrica de Creació. In Kooperation mit der Schaubühne am Lehniner Platz.

Licht: Albert Faura
Dauer: ca. 70 Minuten