Foto: Gianmarco Bresadola, 2015 
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Foto: Gianmarco Bresadola, 2015 
Foto: Gianmarco Bresadola, 2015 
Foto: Gianmarco Bresadola, 2015 
Foto: Gianmarco Bresadola, 2015 
Foto: Gianmarco Bresadola, 2015 
Foto: Gianmarco Bresadola, 2015 
Foto: Gianmarco Bresadola, 2015 
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Westberlin

Ein Abend von und mit Rainald Grebe
Uraufführung
Regie: Rainald Grebe

Die Insel im roten Meer, das Schaufenster des Westens, die letzte Bastion westlicher Werte, Auswanderungsziel der westdeutschen Jugend: Westberlin. Vom Kriegsende 1949 bis zum Mauerfall 1989 gab es diese Stadt, die nie mehr als 2,23 Millionen Einwohner*innen hatte und von der DDR umringt war. Um Westberlin zu unterstützen, erhielten Unternehmen von der Bundesrepublik massive Investitionszuschüsse, Arbeiter bekamen einen achtprozentigen Lohnaufschlag, die Berlinzulage, und Ehepaare und Zuzügler konnten auf ein zinsloses Familiengründungsdarlehen in Höhe von 3000 DM zurückgreifen. Da die Einwohner von der Wehrpflicht befreit waren, füllte sich die Stadt mit Bundeswehrflüchtlingen und bewegten Linken sowie Studierende, die sich in den sechziger Jahren an der FU formierten und revoltierten. Benno Ohnesorg wurde erschossen, Rudi Dutschke angeschossen, und später wurden die RAF und die Bewegung 2. Juni aktiv. Die Kommune 1 wurde gegründet, Häuser wurden besetzt, die Mieten waren billig, man traf sich im Altbauhof oder zum Grillen auf dem Dach. Es gab unzählige alternative Radiosender, von Frauen betriebene Schlossereien und Kneipen ohne Sperrstunde, in denen man billiges Bier trinken konnte. Aber es gab auch Glamour und Luxus: Die Berlinale wurde gegründet, Stars und Sternchen zeigten sich auf dem roten Teppich, man shoppte im KaDeWe, trank nächtelang Champagner und aß Kaviar. Was ist von Westberlin, 26 Jahre nachdem es aufgehört hat zu existieren, geblieben? In seiner ersten Arbeit an der Schaubühne begibt sich Rainald Grebe auf eine Recherchereise in ein verlorenes Paradies.

>>> Essay zum Stück in Pearson's Preview: West-Berlin und Westalgie: Wehmut steht im Raum

Regie: Rainald Grebe
Musikalische Leitung: Jens-Karsten Stoll
Bühne: Jürgen Lier
Kostüme: Kristina Böcher
Dramaturgie: Maja Zade
Licht: Erich Schneider
Dauer: ca. 135 Minuten

Premiere war am 2. Oktober 2015

Mir freundlicher Unterstützung von