Foto: Thomas Aurin, 2017 
Foto: Thomas Aurin, 2017 
Foto: Thomas Aurin, 2017 
Foto: Thomas Aurin, 2017 
Foto: Thomas Aurin, 2017 
Foto: Thomas Aurin, 2017 
Foto: Thomas Aurin, 2017 
Foto: Thomas Aurin, 2017 
Foto: Thomas Aurin, 2017 
Foto: Thomas Aurin, 2017 
Foto: Thomas Aurin, 2017 
Foto: Thomas Aurin, 2017 
Foto: Thomas Aurin, 2017 
 

Zeppelin

frei nach Texten von Ödön von Horváth
Regie und Bühne: Herbert Fritsch

Ödön von Horváth. Zeit seines Lebens fasziniert von spukhaften Phänomenen und Heimsuchungen, skurrilen Krankheitsbildern und seltsamen Unglücksfällen. Geboren 1901 in Fiume (heute Rijeka), gestorben 1938 in Paris. Erschlagen vom herabfallenden Ast einer Kastanie, in die der Blitz einschlug. Die Ironie: Tage zuvor hatte ihm eine Wahrsagerin »das größte Abenteuer« seines Lebens prophezeit. Horváths Tod hat etwas von einer streng artistischen Konsequenz. Er fügt sich ganz organisch in sein Werk ein, »das oft mit einem übermütigen Satz über den Zaun des Jenseits springt«. Und tatsächlich haben seine Figuren, seien es die unterprivilegierten Fräuleins oder frömmelnden Witwen, die verkorksten Intellektuellen, Kasimirs und Karolines, Schupos oder Zuschneider, eine gewisse Lebenstraurigkeit und Sehnsucht und blicken, wenn immer ihnen auf Erden nicht zu helfen ist, hinauf zu den Sternen. Oder auch bloß hinauf zum Zeppelin, der schwerelos vorüberschwebt. Und der Zeppelin, die »fliegende Aluwurst«, der leise surrende Gigant, das märchenhafte Fluggerät, der ist ein Symbol, ist Fetisch, Idol, Kaleidoskop der Gegensätze und Doppelmoral, Wunder und Phantasmagorie. Und Horváths Figuren sind in allem, ihrem Reden und Handeln, eigentlich ganz anders, sie kommen nur so selten dazu. »Zeppelin« ist Herbert Fritschs erste Arbeit an der Schaubühne und Auftakt einer regelmäßigen Zusammenarbeit. Fritsch inszeniert Texte aus dem Horváthschen Nachlass, von skurril abenteuerlichen Possen und Zaubermärchen bis hin zu Vorarbeiten seiner berühmten Volksstücke. Und Horváth soll erzählt werden, nur eben ganz anders.

>>> Essay zum Stück in Pearson's Preview: »Kein Piña Colada«. Herbert Fritsch, Volksbühnen-Vertriebene und ein riesiges Luftschiff

Regie und Bühne: Herbert Fritsch
Kostüme: Victoria Behr
Musik: Ingo Günther
Dramaturgie: Bettina Ehrlich
Licht: Torsten König / Erich Schneider
Dauer: ca. 105 Minuten

Premiere war am 19. September 2017

Achtung: Bei dieser Vorstellung kommen Stroboskopeffekte zum Einsatz.